Freitag, 7. Februar 2014

Tag 38 - Der Rucksack

Kennt ihr das? Ihr könnt kaum erwarten, dass etwas endlich kaputt geht, und es passiert einfach nicht? So geht es mir mit diesem Rucksack. 


Der Rucksack war vor vielen Jahren mal eine Treueprämie von einer Tankstelle, Aral oder so. Hätte ich mal lieber einen Tankgutschein genommen damals... 

Denn so richtig praktisch finde ich den Rucksack nicht. Man kann ihn oben einrollen, so dass man viel und wenig reintun kann. Wenn man aber wenig reintut, muss man mühsam durch den Rucksackschlauch ins Innere kriechen, um da dann blind rumzukramen. Tut man viel rein, wird er ziemlich unhandlich. Das Eingerolle oben nervt mich sowieso, weil der Verschluss nicht richtig gut auf- und zu geht.

Weil ich den Rucksack so unpraktisch finde, benutze ich ihn fast nie. Dadurch geht er natürlich auch nicht kaputt. Das hat mich lange geärgert, denn eigentlich wollte ich schon lange mal einen neuen haben. Ich habe aber noch einen kleinen Tagesrucksack und einen weiteren, den ich eigentlich auch nicht wirklich mag. Ich dachte: Ich habe drei Rucksäcke, ich kann mir jetzt nicht noch einen kaufen.

Und wisst ihr was? Kann ich doch. Hab ich gemacht. Gut ist der neue Rucksack, mit Rückennetz und Bauchgurt und Brustgurt. Jetzt hab ich vier Rucksäcke. Dieser kann weg.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Tag 37 - Die schmale braune Vase

An alle Männer, die das hier lesen: Schenkt euren Frauen, schenkt euren Freundinnen Schnittblumen! Ich kann nicht verstehen, warum ihr das nicht viel öfter tut. Es kostet nur ein paar Euro und ihr macht uns damit zuverlässig glücklich.

Ich höre schon die Menge geifern, is ja gar nicht wahr, Schnittblumen find ich spießig, die verwelken so schnell, kommen außerdem aus Entwicklungsländern, alles Ausbeutung, et cetera pp., und überhaupt, wenn Männer Frauen Blumen schenken, zementiert das althergebrachte Rollenbilder und letztlich Sexismus, ein Shitstorm wegen Blumen, also eigentlich ein Flowerstorm, was ja auch die sehr viel schönere Vorstellung ist, egal.


Jedenfalls, mich machen Blumen glücklich, deshalb kaufe ich mir manchmal welche, denn es gibt derzeit keinen Mann, der mir welche schenken würde (und wenn es einen gäbe, würde er das wahrscheinlich auch nicht tun, siehe oben). Und weil man Blumen irgendwo reintun muss, damit sie nicht verwelten, habe ich ein paar Vasen, zwölf Stück, um genau zu sein, ich hab nachgezählt.

Das ist gar nicht so viel, wie es klingt, schließlich gibt es große und kleine Sträuße, lange und kurze, und einige Vasen sehen auch einfach schön aus. Die schmale braune Vase gehört nicht zu denen, die schön aussehen. Sie ist so schmal, dass nur eine einzelne Blume reinpasst, eine Gerbera vielleicht oder eine Rose, und die Farbe, ich würde mal sagen, es ist Terracotta. Ich kaufe mir nie nur eine einzelne Blume, und wenn ich mal eine geschenkt bekomme, hab ich eine andere Vase, die schöner ist als diese. Die Vase kann weg. Ab in die Flohmarktkiste damit.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Tag 36 - Das PC-Gehäuse

Das PC-Gehäuse gehört zu einem Computer, den ich seit mindestens sechs Jahren nicht mehr benutze. Es stand auf dem Dachboden und ich hatte schon im Sommer beschlossen, dass es weg kann. Wäre ich wie geplant im November umgezogen, hätte ich es wohl nicht mehr. Aber ich bin nicht umgezogen und hatte andere Dinge im Kopf, als PC-Gehäuse zu entsorgen. Deshalb habe ich das Gehäuse immer noch.

Ich weiß außerdem nicht so recht, wohin damit. Sowas darf man doch wahrscheinlich nicht in den Hausmüll werfen, oder? Wahrscheinlich müsste ich es zum Recyclinghof bringen. Aber das Gehäuse passt nicht in meinen Fahrradkorb. Vielleicht haben auch Bastler noch Interesse daran?

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass ich die Sache unnötig verkompliziere. Will ich wirklich im Ernst das Gehäuse noch bei ebay-Kleinanzeigen als "zu verschenken" reinstellen? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein zehn Jahre altes PC-Gehäuse haben will? 

In Wahrheit suche ich doch nur Ausreden, es nicht zum Recyclinghof zu bringen. Dabei weiß ich ganz genau: Recyclinghofbesuche stehen auf derselben Stufe wie Steuererklärungen: Man schiebt sie ewig vor sich her, und wenn man sie dann endlich erledigt hat, stellt man fest: War eigentlich gar nicht so schlimm. Man fragt sich: Warum genau hab ich das so lange vor mir hergeschoben? Und nimmt sich vor, es das nächste Mal anders, besser zu machen. 

Normalerweise fahre ich immer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Aber Freitag hatte ich mir eine Wochenkarte für die U-Bahn gekauft, weil die Gangschaltung an meinem Rad eingefroren war. Es ist die perfekte Woche, um endlich mit der U-Bahn zum Recyclinghof zu fahren und das PC-Gehäuse hinzubringen.

Dienstag, 4. Februar 2014

Tag 35 - Das Blitzrezepte-Kochbuch

Ich liebe Kochbücher. Zum Drinrumblättern, zum Bilderanschauen, zum Ideenholen. Das ist jetzt nicht wahnsinnig überraschend, immerhin bin ich Foodredakteurin. Aber dass ich Kochbücher liebe, heißt nicht, dass ich alle Kochbücher liebe. Manche stelle ich auch einfach nur ins Regal und koche nie was draus. So wie dieses hier: "Die besten Blitzrezepte" von essen&trinken.


2004 hab ich ein Praktikum bei "essen & trinken" gemacht. Ich hatte viel Spaß dort. Zum Abschied schenkten mir die Kollegen unter anderem dieses Buch, was wirklich nett von ihnen war. Ich fürchte allerdings, ich hab nie was draus gekocht. Blitzrezepte kann ich irgendwie auch ohne Kochbuch, die Zeit fürs Rezeptelesen spare ich mir lieber, wenn es blitzartig schnell gehen soll.

Auch beim Kochen und in der Foodfotografie gibt es Moden, und inzwischen ist das Buch so altmodisch, dass es schon fast wieder retro und cool ist. Aber eben nur fast. Das Kochbuch kann weg.

Und nachdem ich vorige Woche die Zahl der Woche vergessen habe, reiche ich sie diese Woche ganz schnell ein, damit das nicht wieder passiert: Ich besitze 45 Kochbücher.

Montag, 3. Februar 2014

Tag 34 - Die Dekosteine

Kann es etwas Nutzloseres geben als Dekosteine? Ich fand ja Dekosteine schon immer doof. Ich war vor Jahren mal mit einem Mann zusammen, der hatte diesen merkwürdigen Dekofimmel. Fensterbänke, Regalbretter, Tische, alles stellte er voll mit Dekozeug, das zu nichts Nutze war außer hübsch auszusehen. Und oft nicht mal das.

Die Dekosteine sind noch von ihm. Ich frage mich heute, welche geistige Umnachtung mich damals dazu bewegte, sie fein säuberlich in die Schachtel zurück- und in meinen Umzugskarton zu packen. Wohl irgendwas zwischen "Die sind ja eigentlich noch gut" und "Wer weiß, wofür man die noch mal brauchen kann, vielleicht kann man damit mal was ... dekorieren". Natürlich habe ich sie seitdem nie wieder gebraucht. Die Dekosteine können weg.

Sonntag, 2. Februar 2014

Tag 33 - Der schwarze Pullover mit den Pailetten

Vielleicht hat sich der eine oder andere beim Lesen dieses Blogs schon die Frage gestellt, warum ich einen Monat lang kein einziges Kleidungsstück aussortiert habe - Accessoires ausgenommen. Heute werde ich den Grund dafür enthüllen: Kleidung ist sauschwer zu fotografieren. Aber heute ist es soweit: Ich verabschiede mich von dem schwarzen Pullover mit den Pailetten. Es ist ein Abschied, der mir schwer fällt.


Der schwarze Pullover ist warm und flauschig, und auch wenn er ein bisschen fusselt, ist er immer noch ganz schön. Vor allem hat er diese Pailetten auf den Schultern, die ich aus irgendeinem Grund total cool finde, auch wenn ich sonst so gar nicht der Pailettentyp bin.

Er ist von H&M und ein guter Beweis dafür, dass nicht alle Dinge von H&M nach dem dritten Waschen auseinanderfallen. Ich habe den Pullover schon mehrere Jahre und ich habe ihn richtig gern.

Genauer gesagt: Ich hatte ihn richtig gern. Dann habe ich ihn wohl zu heiß gewaschen. Er ist jedenfalls eingelaufen. Er ist jetzt ganz knapp vor bauchfrei und das ist zu kurz.

Ich habe ihn ein paarmal an- und traurig wieder ausgezogen und dann zurück in den Schrank gelegt. Aber komischerweise wird er davon einfach nicht wieder länger. Es ist wohl an der Zeit, dass der schwarze Pullover und ich Abschied voneinander nehmen. War schön mit dir.

Samstag, 1. Februar 2014

Tag 32 - Der Selbstbräuner

Ich halte Selbstbräuner prinzipiell für eine gute Idee: gebräunt aussehen, ohne Hautkrebs zu kriegen, ist allemal besser als Sonnenbank. Aber die Sache hat einen Haken: den Geruch. Selbstbräuner riecht komisch auf der Haut. Irgendwer hat mir mal erklärt, das liege an der chemischen Reaktion, die abläuft, wenn der Selbstbräuner die Haut einfärbt.

Von Zeit zu Zeit sagen Leute zu mir, probier mal den und den, der riecht nicht so komisch, und dann kaufe ich den und er riecht doch komisch und dann denke ich, schade drum, hat ja auch Geld gekostet, und stelle ihn in den Schrank.

Ich werde demnächst verreisen, nach Costa Rica, wo es 30 Grad wärmer ist als hier. Ich werde Röcke und Kleider und Bikinis tragen und die Menschen werden meine winterweiße Haut sehen. Das ist irgendwie keine schöne Vorstellung, und so kam es, dass ich mal wieder in die Selbstbräuner-Falle tappte: Da war noch dieser Selbstbräuner im Schrank, ich trug ihn auf, er roch komisch, ich dachte urgs und dass ich diesen Geruch wirklich nicht ausstehen kann und dass die Menschen wohl mit meiner winterweißen Haut klarkommen müssen. Und dass der Selbstbräuner echt mal weg kann.

Vom zarten Schimmer übrigens mal ganz abgesehen. Ich hab nichts gegen Glitzer, aber bitte nicht auf meiner Haut.