Sonntag, 20. März 2016

Das Fensterbrett, das Eichhörnchen und ich

Von Frauenhandtaschen sagt man, egal was man sucht, man kann es darin finden. Das Fensterbrett vor meiner Wohnungstür ist eine Art umgekehrte Frauenhandtasche: Egal, was man loswerden will, man stellt es darauf und es verschwindet binnen weniger Tage; oft reichen Stunden, manchmal gar Minuten. Vorige Woche legte ich morgens früh um halb 8 ein paar Bücher raus. Als ich 90 Minuten später zur Arbeit ging, waren schon fast alle weg.

Wohin gehen all diese Dinge? Vielleicht ist es doch gar nicht das Fensterbrett, das sie verschwinden lässt. Vielleicht gibt es eine viel weniger geheimnisvolle Erklärung. Vielleicht wohnt ganz oben in meinem Haus, direkt unter dem Trockenboden, eine Art Eichhörnchen. Es sitzt auf einer zerschlissenen Couch, eingewickelt in meinen alten grünen Vorhangstoff, meinen alten Strohhut auf dem Kopf, und löffelt Müsli aus meinem alten Müsliglas mit dem zerkratzten Deckel in meine alte braune Müslischale, während im Fernsehen meine alte „Drei Engel für Charlie“-DVD läuft. Nach dem Film stellt es summend ein paar Blumen in meine alte beigefarbene Vase, löscht das Licht mit Hilfe meiner alten fernbedienbaren Steckdosen und verschwindet kurz die Treppe hinunter, um nachzusehen, ob das Fensterbrett neue Schätze bereithält.

Für drei Dinge allerdings scheint nicht einmal das Eichhörnchen Verwendung zu haben: für den vergilbten Liebesroman mit dem Pop-Art-Cover, die schmale, hohe Flasche in Flaschengrün und die Fotopostkarte mit einem jungen und der Aufschrift: „Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden“.


Und wenn ihr jetzt denkt: Kein Wunder, das braucht ja auch wirklich KEINER. Dann sage ich: Absolut richtig, aber das dachte ich von der angelaufenen Kupferkasserolle vom Flohmarkt auch, und das hat nicht mal zwei Stunden auf dem Fensterbrett überstanden.

Die Kupferkasserolle übrigens stammte aus meiner LARP-Kiste. Meine LARP-Versuche liegen nun schon etliche Jahre zurück und ich stellte damals ziemlich schnell fest, dass LARP so ein Ganz-oder-gar-nicht-Ding ist: Entweder du rennst jedes Wochenende im Sommer verkleidet durch den Wald und verbringst den Winter damit, dir ein Kettenhemd selber zu knüpfen - oder du lässt es ganz sein. Ich entschied mich für Letzteres, die LARP-Kiste habe ich aber erst jetzt aufgelöst.
Mit den Schwertern spielen jetzt Helenes Kinder, und als ich hörte, wie viel Spaß sie damit haben, wurde mir wieder mal klar: Dinge sind nicht dafür gedacht, irgendwo auf dem Dachboden rumzuliegen. Soll das Eichhörchen seinen Spaß haben mit meinen alten Müslischalen, DVDs und Vorhängen. Hauptsache, ich bin sie los.


Los bin ich übrigens noch einiges andere geworden in den letzten zwei Wochen, ebay-Kleinanzeigen sei Dank: meine Spülmaschine, meinen obendrauf immer feuchten Gefrierschrank und alles, wirklich alles, was ich euch im letzten Eintrag gezeigt hatte, außer dem grünen Vorhangstoff, aber den hat ja wie gesagt das Eichhörnchen genommen. Alles in allem eine sehr erfolgreiche #dakannweg-Bilanz. Und nun? Ist fast alles, was ich besitze, in Kartons verpackt. Morgen kommt der Möbelwagen. Und dann: #daskannweg Fernbeziehung!

Sonntag, 6. März 2016

Alles muss raus

Der Liebste und ich haben uns eine kleine Auszeit vom Umzugsstress genommen - bei unserem verlängerten Wellness-Wochenende waren Gespräche über den Umzug streng tabu. Das war erst ziemlich merkwürdig - und dann ziemlich großartig.

Aber seit dem Nachmittag bin ich zurück und konnte es nicht lassen, noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Es gibt noch so vieles, was doppelt oder überzählig ist und nicht mit umziehen soll ...

Nun ist eine neue Runde ebay-Kleinanzeigen online. Vielleicht hat ja auch einer von euch Interesse?
Mein Drucker - weil unser gemeinsames Arbeitszimmer einen Netzwerk-Laserdrucker bekommt.
Mein Frisiertisch - seufz. Für den ist leider leider kein Platz in unserem neuen Schlafzimmer.
Mein Hocker. War die perfekte Kombi mit dem Frisiertisch. Aber ohne ihn ...
Mein Schreibtisch. Hach ja. Den hab ich erst 2,5 Jahre, aber unsere Schreibtische passen so gar nicht zusammen und würden das Arbeitszimmer furchtbar vollstopfen, daher versuchen wir's erst mal mit einem und stocken ggf. noch passend auf.
Meine Stereoanlage. Noch so was, was wir doppelt haben und eigentlich am liebsten trotzdem neu hätten ... Aufmerksame Langzeitleser erkennen den CD-Wechsler als #daskannweg-Wiedergänger.
Grüner Vorhangstoff. War mal ein Schlafzimmervorhang, den ich aber nie schön fand. Ein Teil davon wurde danach umfunktioniert zum Umhang bzw. zur Zeltverhüllung für eine Selbsterfahrungsreportage vom Mythodea-LARP (live in Aktion auf Bild 21!).

Falls ihr an irgendwas Interesse haben solltet, meldet euch!