Sonntag, 5. Juli 2015

das konnte doch nicht weg - oder: Rückschläge gehören dazu

Die Gurke. Übrigens fotografiert mit der alten Kamera.
Anfang Februar hat mir der Liebste sein altes Handy geschenkt, ein iPhone 5. Klar, dass ich mein kleines altes Samsung Galaxy S3 Mini nicht länger behalten wollte. Ich hab es meiner Mutter gegeben. Die hat sich wie verrückt gefreut, denn sie hatte bisher kein Smartphone, nun konnte sie endlich Candy Crush Saga spielen, das hatte sie bei mir mal gesehen. Und mit ihren Freundinnen Whatsapps schreiben.

Dann allerdings passierte etwas, was so nicht geplant war. Ende März, am letzten Urlaubstag unserer Malaysia-Reise, konnte etwas weg, das ich eigentlich gern behalten hätte: meine Handtasche. Sie  wurde mir geklaut - mitsamt Kamera, Pass und eben dem iPhone 5. Weil Malaysia mich ohne Pass nicht ausreisen ließ, mussten wir unseren Urlaub sogar noch um drei Tage verlängern.

Der Urlaub hatte ein ziemliches Loch in mein Budget gerissen, da wollte ich mir nicht gleich ein neues Handy kaufen müssen. Zurück in Deutschland bat ich meine Mutter, mir mein altes Handy zurückzugeben. Ich hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen deswegen – zumal ich ja hier einmal geschrieben habe: "Willst du dann wirklich wieder zurück zu dem alten Kram, den du durch was anderes ersetzt hast, weil er nicht mehr gut genug war? Willst du dann nicht lieber was Neues?"


Und noch etwas anderes, das ich bereits aussortiert hatte, ist nach dem Diebstahl zurück in meinen Fundus gewandert: meine alte Kamera. „Kamera verkaufen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner To-Do-Liste. Nun bin ich froh, dass ich sie noch habe.

Ob ich nach dieser Erfahrung abrücken soll von meiner Prämisse, dass altes Zeug weg kann, wenn man sich was Neues gekauft hat? Ich weiß nicht so recht. Einerseits war es ein großes Glück, das alte Handy zurückbekommen zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch ein neues Handy kaufen können, wenn ich gemusst hätte. Jetzt hab ich immer noch diese alte Gurke mit dem Sprung im Display, bei der der Akku ständig schlapp macht und auf der viele Apps nicht vernünftig laufen, weil der Prozessor so lahm ist.

Gut genug? Eigentlich nicht. Dennoch scheue ich die Anschaffung. Weil ich noch Urlaubspläne habe für dieses Jahr und Angst habe, dass das Geld nicht für alle meine Wünsche reicht? Oder weil ich mich vielleicht auch ein winziges Bisschen für meine eigene Unachtsamkeit bestrafen will? Was immer es ist, das Gurkenhandy und ich, wir sind noch nicht ganz fertig miteinander.

Einen Fehler immerhin habe ich bei der ganzen Angelegenheit nicht gemacht: Ich hab mir kein Übergangshandy gekauft. Eines, das zwar nicht so viel kosten würde wie ein neues iPhone, das ich aber eigentlich gar nicht haben will. Dann bleib ich lieber der Gurke treu.

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