Die Eismaschine hat mir mal eine ehemalige Kollegin geschenkt. Sie hatte sie geschenkt bekommen, konnte aber nichts Rechtes mit ihr anfangen. Wir hatten uns mal über das Thema unterhalten, und als ich kurz darauf eine kleine Weihnachtsfeier bei mir zuhause ausrichtete, brachte sie sie mir mit. Ich habe mich gefreut - auch wenn sich meine ambitionierten Küchen- und Kochpläne Desserts eigentlich nicht einschließen.
Das war 2011 oder so. Als ich die Eismaschine schon ein Jahr hatte, machte ich mal Eis damit, für meinen Geburtstag. Macht eigentlich gar nicht so viel Arbeit, dachte ich. Könnte man öfter machen. Hab ich dann aber nicht.
Irgendwann fragte mich Steph (die mit dem Stuhl), ob sie die Eismaschine ausleihen könne. Klar, sagte ich. Steph und ihr Freund haben jede Menge Eis damit gemacht. Als sie zusammenzogen, gab Steph mir die Maschine zurück: nicht genug Platz in der Küche.
Der Liebste liebt Eis. Und ich dachte, dann lass mal Eis machen. Wir machten Vanilleeis nach Jamie Oliver. Man macht erst eine Riesenmenge Vanillesoße und friert die dann ein. Wie man die Soße macht, ist genau beschrieben. Danach wird das Rezept leicht diffus.
Die Eismaschine hat keinen Kompressor, nur einen Behälter, den man ins Eisfach stellt, bis er ganz kalt ist. Darin rührt die Maschine die Masse so lange, bis Eis draus geworden ist. Oder eben auch nicht. Wir waren dummerweise, typisch Fernbeziehung, in Zeitnot, ich fürchte, die Soße war noch sehr heiß, als wir sie einfüllten. Die Eismaschine rührte und rührte und rührte, die Masse blieb flüssig. Das war ein ziemlich deprimierendes Erlebnis. Ein Haufen Eier, Sahne und Vanilleschoten verschwendet. Was sollte ich denn mit so viel Vanillesoße!
Seitdem verweigert die Eismaschine den Dienst. Der Rührer dreht sich nicht mehr, die Maschine macht nur noch ein trauriges kleines Geräusch. Das kränkt meine Köchinnenehre.
Ich würde mir lieber nicht eingestehen müssen, dass ich die Eismaschine kaputt gemacht habe. Aber andererseits: Ich bin eh kein großer Dessertfan. Und seit dem Vanilleeis-Incident lästert die Liebste sowieso nur über die Eismaschine. Das sei überhaupt keine Eismaschine, sagt er.
Vor einer Weile hat er hat sogar mal einen Zettel draufgelegt, auf dem stand "kann weg". Vielleicht sollte er diesen Blog übernehmen ...
Mit seinem Zettel hatte er jedenfalls recht. Die Eismaschine kann weg.
Ein Jahr mit immer weniger Kram: 2014 habe ich mich jeden Tag von einem Gegenstand aus meinem Besitz getrennt. Das hat mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt und wirkt bis heute nach.
Montag, 27. Juli 2015
Sonntag, 5. Juli 2015
das konnte doch nicht weg - oder: Rückschläge gehören dazu
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Die Gurke. Übrigens fotografiert mit der alten Kamera. |
Dann allerdings passierte etwas, was so nicht geplant war. Ende März, am letzten Urlaubstag unserer Malaysia-Reise, konnte etwas weg, das ich eigentlich gern behalten hätte: meine Handtasche. Sie wurde mir geklaut - mitsamt Kamera, Pass und eben dem iPhone 5. Weil Malaysia mich ohne Pass nicht ausreisen ließ, mussten wir unseren Urlaub sogar noch um drei Tage verlängern.
Der Urlaub hatte ein ziemliches Loch in mein Budget gerissen, da wollte ich mir nicht gleich ein neues Handy kaufen müssen. Zurück in Deutschland bat ich meine Mutter, mir mein altes Handy zurückzugeben. Ich hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen deswegen – zumal ich ja hier einmal geschrieben habe: "Willst du dann wirklich wieder zurück zu dem alten Kram, den du durch was anderes ersetzt hast, weil er nicht mehr gut genug war? Willst du dann nicht lieber was Neues?"
Und noch etwas anderes, das ich bereits aussortiert hatte, ist nach dem Diebstahl zurück in meinen Fundus gewandert: meine alte Kamera. „Kamera verkaufen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner To-Do-Liste. Nun bin ich froh, dass ich sie noch habe.
Ob ich nach dieser Erfahrung abrücken soll von meiner Prämisse, dass altes Zeug weg kann, wenn man sich was Neues gekauft hat? Ich weiß nicht so recht. Einerseits war es ein großes Glück, das alte Handy zurückbekommen zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch ein neues Handy kaufen können, wenn ich gemusst hätte. Jetzt hab ich immer noch diese alte Gurke mit dem Sprung im Display, bei der der Akku ständig schlapp macht und auf der viele Apps nicht vernünftig laufen, weil der Prozessor so lahm ist.
Gut genug? Eigentlich nicht. Dennoch scheue ich die Anschaffung. Weil ich noch Urlaubspläne habe für dieses Jahr und Angst habe, dass das Geld nicht für alle meine Wünsche reicht? Oder weil ich mich vielleicht auch ein winziges Bisschen für meine eigene Unachtsamkeit bestrafen will? Was immer es ist, das Gurkenhandy und ich, wir sind noch nicht ganz fertig miteinander.
Einen Fehler immerhin habe ich bei der ganzen Angelegenheit nicht gemacht: Ich hab mir kein Übergangshandy gekauft. Eines, das zwar nicht so viel kosten würde wie ein neues iPhone, das ich aber eigentlich gar nicht haben will. Dann bleib ich lieber der Gurke treu.
Mittwoch, 1. Juli 2015
Was mein Jobwechsel mit #daskannweg zu tun hat
Mit dem Bloggen ist es wie mit dem Ausmisten - und vermutlich wie mit allen anderen Dingen: Je länger man es nicht mehr gemacht hat, umso schwerer fällt es, sich dazu aufzuraffen. Seit Februar hab ich mich nicht mehr hier gemeldet.
Wie konnte das nur passieren? Im vorigen Jahr hab ich schließlich jeden Tag die Zeit gefunden, was zu schreiben. In den vergangenen Monaten hab ich immer mal wieder gedacht, ich müsste mal wieder was schreiben. Und dann dachte ich: Ohje, es ist in der Zwischenzeit so viel passiert, da brauche ich länger, um das alles aufzuschreiben. Und hab es sein gelassen.
Dass ihr heute wieder von mir lesen könnt, ist unter anderem Ariane zu verdanken. Ich traf sie vorige bei einer kleinen Geburtstagsparty und sie sagte, sie vermisst meine Blogeinträge. Liebe Ariane, danke für den Anstupser. Den hab ich wohl gebraucht :)
Ob ich immer noch so regelmäßig ausmiste wie 2014, werde ich oft gefragt. Das nun leider nicht. Aber auch 2015 könnte schon wieder einiges weg, was ich besitze. Die allergrößte daskannweg-Entscheidung habe ich schon Ende Dezember getroffen, auch wenn ich sie erst Ende März in die Tat umsetzen konnte: Mein Job konnte weg. Nach über sieben Jahren bei BRIGITTE war es Zeit für etwas Neues – ich kündigte. Seit 1. April arbeite ich als Onlineredakteurin bei impulse.
Die Entscheidung ist mir anfangs nicht leicht gefallen. Aber letztlich sind es immer dieselben Fragen, egal ob es um alte Schränke, alte Pullover oder alte Jobs geht: Behalte ich das, was ich habe? Werde ich es vermissen, wenn mich davon trenne? Macht es mich wirklich glücklich - oder hab ich mich nur dran gewöhnt? (Ihr erinnert euch vielleicht noch an: Macht es das Leben erfüllter, oder nur voller?) Danach war alles ganz einfach.
Manchmal muss man sich von etwas Altem trennen, damit im Leben Platz ist für etwas Neues, Besseres. Dieses Trennen, dieses Neu-Anfangen, das macht oft Angst. Das macht Mühe. Und ja - es kann schief gehen. Aber irgendwer hat mal gesagt „It's better to regret something you did than something that you didn't do“. Und da ist sehr viel Wahres dran.
Wie konnte das nur passieren? Im vorigen Jahr hab ich schließlich jeden Tag die Zeit gefunden, was zu schreiben. In den vergangenen Monaten hab ich immer mal wieder gedacht, ich müsste mal wieder was schreiben. Und dann dachte ich: Ohje, es ist in der Zwischenzeit so viel passiert, da brauche ich länger, um das alles aufzuschreiben. Und hab es sein gelassen.
Dass ihr heute wieder von mir lesen könnt, ist unter anderem Ariane zu verdanken. Ich traf sie vorige bei einer kleinen Geburtstagsparty und sie sagte, sie vermisst meine Blogeinträge. Liebe Ariane, danke für den Anstupser. Den hab ich wohl gebraucht :)
Ob ich immer noch so regelmäßig ausmiste wie 2014, werde ich oft gefragt. Das nun leider nicht. Aber auch 2015 könnte schon wieder einiges weg, was ich besitze. Die allergrößte daskannweg-Entscheidung habe ich schon Ende Dezember getroffen, auch wenn ich sie erst Ende März in die Tat umsetzen konnte: Mein Job konnte weg. Nach über sieben Jahren bei BRIGITTE war es Zeit für etwas Neues – ich kündigte. Seit 1. April arbeite ich als Onlineredakteurin bei impulse.
Die Entscheidung ist mir anfangs nicht leicht gefallen. Aber letztlich sind es immer dieselben Fragen, egal ob es um alte Schränke, alte Pullover oder alte Jobs geht: Behalte ich das, was ich habe? Werde ich es vermissen, wenn mich davon trenne? Macht es mich wirklich glücklich - oder hab ich mich nur dran gewöhnt? (Ihr erinnert euch vielleicht noch an: Macht es das Leben erfüllter, oder nur voller?) Danach war alles ganz einfach.
Manchmal muss man sich von etwas Altem trennen, damit im Leben Platz ist für etwas Neues, Besseres. Dieses Trennen, dieses Neu-Anfangen, das macht oft Angst. Das macht Mühe. Und ja - es kann schief gehen. Aber irgendwer hat mal gesagt „It's better to regret something you did than something that you didn't do“. Und da ist sehr viel Wahres dran.
Mittwoch, 18. Februar 2015
Kleidertausch!
Im vorigen Jahr hab ich tatsächlich keinen einzigen Kleidertausch veranstaltet - das gab's seit Jahren nicht mehr. Dabei hätte so ein Abend doch eigentlich so gut zum #daskannweg-Thema gepasst! Ich weiß nicht, oft ich die Frage "Wann machst du denn mal wieder einen Swap?" in den letzten Monaten gehört hab - aber manchmal kommt halt das Leben dazwischen und auf einmal ist das Jahr um ...
Am vorigen Wochenende haben wir uns dann endlich mal wieder hier versammelt: acht Mädels und ein Riesenberg ausrangierter T-Shirts, Röcke, Hosen, Kleider, Schals, Pullis, Handtaschen, Schuhe, Blusen, Jacken, Mäntel und Tops. Wahnsinn, wie viel da immer zusammenkommt! Die Wohnung sah mal wieder aus wie ein Klamottenladen ...
Neue Besitzerinnen gefunden haben unter anderem die schwarze Sweatjacke, das gestreifte Oberteil und die rote Kapuzenjacke mit den Streifen. Ich freu mich immer riesig, wenn ich sehe, wie gut die Sachen an den anderen Mädels aussehen. So lässt sich besser Frieden mit einem Fehlkauf machen und auch der Abschied von einem ehemals geliebten Teil fällt viel leichter. Im Gegenzug hab ich eine Kapuzenjacke, einen Pulli und eine Umhängetasche ertauscht - drei Dinge, über die ich mich total freue.
Aber natürlich bleiben am Ende doch die meisten Teile ohne neue Besitzerin - wir haben schließlich weder alle dieselbe Größe, noch denselben Geschmack. Das dunkelrote Jerseykleid sorgte zwar für viel Heiterkeit, stieß aber bei keinem der Mädels auf ernsthaftes Interesse. Auch die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Abendkleid und noch etliches andere mehr blieben am Ende zurück. Klar war: Ich will wieder Kleidung in die Kemenate bringen, einen Treff für wohnungslose Frauen, nur zwei Straßen von mir entfernt. Aber die brauchen natürlich keine schwarzen Abendkleider und auch keine hochhackigen Sandalen. Wohin also mit diesen Dingen?
Einige davon haben schon den zweiten oder dritten Swap hinter sich und finden nie eine dauerhafte neue Besitzerin. Ein wunderschönes bedrucktes Kleid mit Spaghettiträgern und Spitze hatten mindestens drei meiner Freundinnen schon mal an sich genommen. Getragen hat es keine. Auch das nagelneue graugrüne Abendkleid hat Insa am Sonntag wieder mitgebracht. Ich habe keine Lust mehr, mich weiter mit diesem Zeug zu belasten.
Vage Pläne, ich könnte ja mal was bei Kleiderkreisel reinstellen oder in den Second-Hand-Laden bringen, hab ich wieder verworfen: viel zu aufwendig. Der neue Plan lautet: Oxfam. Oxfam verkauft die Dinge, die andere Leute nicht mehr brauchen. Das Geld, was dabei reinkommt, geht an Nothilfe- und Entwicklungsprojekte.
Ich hab also meine alten Klamotten sortiert: in einen Kemenate-Stapel und einen Oxfam-Stapel.
Das hier bring ich am Wochenende in die Kemenate. Ziemlich beeindruckend, was? Allerdings sind auch Sachen von meiner Freundin Helene dabei, die zu schade für die Altkleidersammlung waren.
Das hier bring ich bei nächster Gelegenheit zu Oxfam. Ich bin gespannt, ob das klappt. Drückt mir die Daumen! Da sind einige Altlasten dabei - wer genau hinsieht, erkennt sicher den berühmt-berüchtigten Samtblazer mit Nadelstreifen.
Am vorigen Wochenende haben wir uns dann endlich mal wieder hier versammelt: acht Mädels und ein Riesenberg ausrangierter T-Shirts, Röcke, Hosen, Kleider, Schals, Pullis, Handtaschen, Schuhe, Blusen, Jacken, Mäntel und Tops. Wahnsinn, wie viel da immer zusammenkommt! Die Wohnung sah mal wieder aus wie ein Klamottenladen ...
Neue Besitzerinnen gefunden haben unter anderem die schwarze Sweatjacke, das gestreifte Oberteil und die rote Kapuzenjacke mit den Streifen. Ich freu mich immer riesig, wenn ich sehe, wie gut die Sachen an den anderen Mädels aussehen. So lässt sich besser Frieden mit einem Fehlkauf machen und auch der Abschied von einem ehemals geliebten Teil fällt viel leichter. Im Gegenzug hab ich eine Kapuzenjacke, einen Pulli und eine Umhängetasche ertauscht - drei Dinge, über die ich mich total freue.
Aber natürlich bleiben am Ende doch die meisten Teile ohne neue Besitzerin - wir haben schließlich weder alle dieselbe Größe, noch denselben Geschmack. Das dunkelrote Jerseykleid sorgte zwar für viel Heiterkeit, stieß aber bei keinem der Mädels auf ernsthaftes Interesse. Auch die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Abendkleid und noch etliches andere mehr blieben am Ende zurück. Klar war: Ich will wieder Kleidung in die Kemenate bringen, einen Treff für wohnungslose Frauen, nur zwei Straßen von mir entfernt. Aber die brauchen natürlich keine schwarzen Abendkleider und auch keine hochhackigen Sandalen. Wohin also mit diesen Dingen?
Einige davon haben schon den zweiten oder dritten Swap hinter sich und finden nie eine dauerhafte neue Besitzerin. Ein wunderschönes bedrucktes Kleid mit Spaghettiträgern und Spitze hatten mindestens drei meiner Freundinnen schon mal an sich genommen. Getragen hat es keine. Auch das nagelneue graugrüne Abendkleid hat Insa am Sonntag wieder mitgebracht. Ich habe keine Lust mehr, mich weiter mit diesem Zeug zu belasten.
Vage Pläne, ich könnte ja mal was bei Kleiderkreisel reinstellen oder in den Second-Hand-Laden bringen, hab ich wieder verworfen: viel zu aufwendig. Der neue Plan lautet: Oxfam. Oxfam verkauft die Dinge, die andere Leute nicht mehr brauchen. Das Geld, was dabei reinkommt, geht an Nothilfe- und Entwicklungsprojekte.
Ich hab also meine alten Klamotten sortiert: in einen Kemenate-Stapel und einen Oxfam-Stapel.
Das hier bring ich am Wochenende in die Kemenate. Ziemlich beeindruckend, was? Allerdings sind auch Sachen von meiner Freundin Helene dabei, die zu schade für die Altkleidersammlung waren.
Das hier bring ich bei nächster Gelegenheit zu Oxfam. Ich bin gespannt, ob das klappt. Drückt mir die Daumen! Da sind einige Altlasten dabei - wer genau hinsieht, erkennt sicher den berühmt-berüchtigten Samtblazer mit Nadelstreifen.
Mittwoch, 4. Februar 2015
"My Stuff" - der perfekte Film für alle #daskannweg-Fans
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Vorher ... |
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... und nachher. |
Nun, wenn euch mein #daskannweg-Jahr schon beeindruckt hat, dann passt mal auf, was der Finne Petri Luukainen gemacht hat: Er hat Anfang 2012 seinen gesamten Besitz eingelagert und jeden Tag nur einen einzigen Gegenstand aus dem Lager geholt.
Von diesem Experiment erzählt der Dokumentarfilm "My Stuff", der am 5. März in die deutschen Kinos kommt. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film - der Trailer jedenfalls ist richtig, richtig vielversprechend:
Der Untertitel von "My Stuff" lautet "Was brauchst du wirklich?" - und genau darum geht es auch mir: Was wirklich wichtig ist im Leben? Petri Luukainen rennt in einer Winternacht nackt durch Helsinki, zum Lagerhaus, um seinen ersten Gegenstand zurückzuholen. Klar, das ist völlig unnötig und noch dazu ziemlich wahnsinnig. Trotzdem finde ich sein Experiment mutig. Und klug. "Du musst rausfinden, was dir wirklich wichtig ist", sagt die alte Dame im Trailer. "Anders bekommt dein Leben keinen Sinn." Recht hat sie.
Mehr über den Film erfahrt ihr auch auf der Website www.mystuffmovie.de oder bei Facebook unter
www.facebook.com/MyStuffMovie.
Dienstag, 27. Januar 2015
Der Liebste und sein Auto
Monat 1 nach dem #daskannweg-Jahr ist fast vorüber und es ist mal wieder höchste Zeit für ein klassisches #daskannweg. Dieses stammt allerdings nicht von mir, sondern vom Liebsten, der in letzter Zeit eh der bessere #daskannweg-er von uns beiden war. Als ich letztens bei ihm war und an seinem Rechner was für die Arbeit machte, kramte er hinter mir in einem Schrank. Was suchst du denn da?, fragte ich, einen Briefumschlag, antwortete er. Ich arbeitete weiter, und als ich mich einige Zeit später zu ihm umdrehte, saß er da inmitten von alten Unterlagen und stopfte Papier in eine braune Papiertüte. Am Ende wurden es zwei Tüten mit alten Unterlagen, nun passen wieder alle Ordner in den Schrank und ein Briefumschlag wurde ganz nebenbei auch gefunden.
Das war aber nur der Auftakt für das große #daskannweg des Tages: Am selben Tag riefen wir den Autoverwerter an - voller guter Neujahrsvorsätze wurde nun also wahr, was eigentlich schon seit Sommer geplant war. Aber die Geschichte vom Liebsten und seinem Auto erzählt er euch besser selbst.
Ich fahre nicht gern Auto. Irgendwann in meinem Leben ließ sich die Anschaffung eines Autos aber nicht vermeiden.
Wir hatten gute und schlechte Zeiten, mein kleines Auto und ich. Angefangen hatte alles kurz vor der Wirtschaftskrise 2008. Ich brauchte dringend ein Auto und kaufte mir einen gebrauchten Peugeot - für einen Preis, der zu der Zeit okay war.
Wenige Wochen später kam die Wirtschaftskrise, die auch den Automobilmarkt hart traf. Sie halbierte gefühlt den Restwert: der erste finanzielle Rückschlag. Dann kam die Abwrackprämie, für die das Auto leider ein paar Wochen zu jung war - das war also keine Möglichkeit, aus dem vermeintlichen Fehlkauf noch was rauszuholen.
Und so ging es weiter: Ein Kühlerschaden zerstörte die Zylinderkopfdichtung. Elektronikprobleme, die nicht in den Griff zu bekommen waren, schädigten immer wieder die Batterie, so dass das Auto regelmäßig nicht mehr ansprang und eine neue brauchte. Ein "Einparkfehler" meiner Ex-Freundin deformierte die hintere rechte Tür; seitdem sieht das Auto einfach nur kaputt aus.
Ich verbinde auch schöne Erinnerungen mit dem Auto. Ich bin mit ihm zu vielen tollen Konzerten gefahren, die mein Leben bereichert haben. Aber die mangelnde Zuverlässigkeit, das unschöne Aussehen, meine Abneigung gegen das Autofahren - all das führte dazu, dass das Auto immer öfter auf seinem Parkplatz stehen blieb. Und da ich in der Stadt wohne, komme ich auch ohne Auto gut aus. In den letzten Monaten habe ich es gar nicht mehr benutzt, natürlich mit laufenden Kosten für Steuer und Versicherung.
Es hat lange gedauert und einige Gespräche gebraucht, bis ich sicher war: Das Auto kann weg - und zwar jetzt. Am Dienstag wurde es abgeholt. Jetzt ist es bei einem Verwerter in guten Händen und wird hoffentlich im Autohimmel ein besseres Leben haben.
Das war aber nur der Auftakt für das große #daskannweg des Tages: Am selben Tag riefen wir den Autoverwerter an - voller guter Neujahrsvorsätze wurde nun also wahr, was eigentlich schon seit Sommer geplant war. Aber die Geschichte vom Liebsten und seinem Auto erzählt er euch besser selbst.
Wir hatten gute und schlechte Zeiten, mein kleines Auto und ich. Angefangen hatte alles kurz vor der Wirtschaftskrise 2008. Ich brauchte dringend ein Auto und kaufte mir einen gebrauchten Peugeot - für einen Preis, der zu der Zeit okay war.
Wenige Wochen später kam die Wirtschaftskrise, die auch den Automobilmarkt hart traf. Sie halbierte gefühlt den Restwert: der erste finanzielle Rückschlag. Dann kam die Abwrackprämie, für die das Auto leider ein paar Wochen zu jung war - das war also keine Möglichkeit, aus dem vermeintlichen Fehlkauf noch was rauszuholen.
Und so ging es weiter: Ein Kühlerschaden zerstörte die Zylinderkopfdichtung. Elektronikprobleme, die nicht in den Griff zu bekommen waren, schädigten immer wieder die Batterie, so dass das Auto regelmäßig nicht mehr ansprang und eine neue brauchte. Ein "Einparkfehler" meiner Ex-Freundin deformierte die hintere rechte Tür; seitdem sieht das Auto einfach nur kaputt aus.
Ich verbinde auch schöne Erinnerungen mit dem Auto. Ich bin mit ihm zu vielen tollen Konzerten gefahren, die mein Leben bereichert haben. Aber die mangelnde Zuverlässigkeit, das unschöne Aussehen, meine Abneigung gegen das Autofahren - all das führte dazu, dass das Auto immer öfter auf seinem Parkplatz stehen blieb. Und da ich in der Stadt wohne, komme ich auch ohne Auto gut aus. In den letzten Monaten habe ich es gar nicht mehr benutzt, natürlich mit laufenden Kosten für Steuer und Versicherung.
Es hat lange gedauert und einige Gespräche gebraucht, bis ich sicher war: Das Auto kann weg - und zwar jetzt. Am Dienstag wurde es abgeholt. Jetzt ist es bei einem Verwerter in guten Händen und wird hoffentlich im Autohimmel ein besseres Leben haben.
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Der Parkplatz - ohne das Auto. Hier hat es monatelang gestanden. |
Donnerstag, 22. Januar 2015
Schau dem geschenkten Gaul ins Maul
Geschenke sind ein ganz heikles Thema, wenn's ums Ausmisten geht. Viele tun sich furchtbar schwer damit, sich von Geschenken zu trennen. Ich widme ihnen die #daskannweg-Regeln 3 und 4.
#daskannweg-Regel Nummer 3:
Schau dem
geschenkten Gaul ins Maul
Nicht nur du willst Dinge loswerden, anderen Leuten geht es genauso. Zum Beispiel, weil sie ein Problem haben, sich zu trennen - sie möchten ihren Kram "in gute Hände geben".
Ja, es ist schön, wenn andere dir eine Freude machen können mit
etwas, das sie selber weder nutzen noch brauchen. Weiterbenutzen statt wegwerfen, das entspricht absolut dem Nachhaltigkeitsgedanken. Und du bekommst was umsonst, sparst also Geld. Eine gute Sache also. Oder?
Prinzipiell schon. Es ist für die anderen aber auch:
einfach. Sie müssen sich nicht weiter um den Kram kümmern. Denn jetzt musst DU dich drum kümmern. Bevor du ein solches Geschenk annimmst, frage dich: Will ich das wirklich? Macht das Zeug mein Leben wirklich erfüllter - oder nur voller?
Deshalb sind Kleidertauschpartys ein gefährliches Pflaster - hier lauern die geschenkten Gäule an jeder Ecke. "Steht dir super" lauten die magischen Worte, die den geschenkten Gaul auf der Kleidertauschparty begleiten - denn keine mag wieder mit nach Hause nehmen, was sie mitgebracht hat. Die Rubrik "Kleidung" hat es im vorigen Jahr auf 78 Einträge gebracht. Nicht wenige der aussortierten Kleidungsstücke sind mal bei einer Kleidertauschparty in meinen Besitz geraten, zum Beispiel die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Oberteil mit Spitzenrand oder das Longsleeve mit dem Käfer.

Lass dir von niemandem etwas aufschwatzen. Und nimm
nichts an, nur weil es nichts kostet. Geschenkte Gäule kosten zwar kein Geld,
aber sie kosten dich Zeit und Energie. Du musst sie verwalten,
warten, verwahren - und irgendwann entsorgen.
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