Dienstag, 22. Dezember 2015

Aufräumen gegen die Unsortiertheit

In meinem Kopf herrscht zur Zeit recht viel Unordnung. Und wie immer, wenn ich mich innerlich unsortiert fühle, ertrage ich Chaos um mich herum besonders schwer. Mehr noch: Aufräumen beruhigt mich dann. Zuverlässig. Kostenlos. Und eine aufgeräumte Wohnung gibt’s als Nebeneffekt auch noch gratis dazu.

Also räume ich auf. Die Abstellkammer zum Beispiel. Und den Vorratsschrank. Da wäre sicher allerhand zu fotografieren, zu zeigen und zu berichten gewesen in den vergangenen Wochen, denn diese Form von Tiefen-Aufräumen heißt bei mir immer auch: Dinge wegwerfen. Aber mir war nicht danach - ich hatte eine Mission: Ordnung!

Besonders dramatische Folgen kann es haben, wenn ich den Liebsten anstecke mit meiner Aufräumwut. Wollen wir nicht mal deinen Schreibtisch aufräumen?, sage ich unschuldig zu ihm und versuche zu verbergen, wie groß mir dieses Anliegen ist. Denn immerhin ist es ja sein Schreibtisch, in seiner Wohnung, der kann so unordentlich sein, wie es dem Liebsten gefällt.

Aber wenn ich ein, zwei mal im Monat von seiner Wohnung aus arbeite, weiß ich manchmal nicht, wohin mit Zetteln und Teetasse, weil quasi jeder Zentimeter Schreibtischoberfläche mit Dingen bedeckt ist. Und überhaupt hab ich den Schreibtisch direkt im Blick, wenn ich beim und mit dem Liebsten im Bett liege. Der Anblick der Dinge, die dort nicht liegen müssten, raubt mir die Ruhe. Ist das spleenig? Wahrscheinlich. Aber so ist es nun mal.

Wollen wir nicht mal deinen Schreibtisch aufräumen?, sage ich also. Und in dem Moment, in dem ich meine Idee vorbringe, bin ich überzeugt: Ist dieser Schreibtisch erst aufgeräumt, werde ich tiefer und besser schlafen und morgens länger und entspannter im Bett herumliegen können. Vielleicht ist das der Grund, warum der Liebste schon nach kurzem Widerstand in meinen Vorschlag einwilligt. Vielleicht weiß er aber auch einfach, dass ich nicht aufhören werde, ihn damit zu nerven.

Also räumen wir. Wir stapeln CDs auf Spindeln und Papiere in Ablagen, stopfen ausgetrocknete Kugelschreiber und vergilbte Klarsichthüllen in einen blauen Müllsack und verstauen Locher und USB-Sticks in Schubladen. Und weil wir gerade so schön dabei sind, verkabelt der Liebste alle Elektronikgeräte neu, damit die Kabel nicht wild herumliegen, und ich schrubbe schwarze Placken vom Mauspad und dabei leider auch einen Teil des Aliens ab, das darauf abgebildet ist (merke: Kraftreiniger in Zukunft nicht für Mauspads nutzen).


Das Ergebnis unseres Tuns: irgendwie gespenstisch. Der Schreibtisch ist geradezu klinisch ordentlich und wirkt im Schlafzimmer des Liebsten beinahe so fremdartig, als wäre dort das Ufo des Mauspad-Aliens gelandet. Ungewohnt allemal. Aber irgendwie auch gut, finde ich. Mal sehen, ob ich jetzt wirklich tiefer und besser schlafe.

Donnerstag, 5. November 2015

Übers Aufbrauchen

Wer mag schon Wiederholungen? Ich jedenfalls nicht. Man könnte sagen, ich bin regelrecht abwechslungssüchtig. Habe ich nur zwei Brotbeläge zur Auswahl, esse ich am Wochenende zum Frühstück nur ein Brötchen. Sind aber Cheddar, Zeigenkäse, Serranoschinken UND Salami da, ärgere ich mich, dass ich nach eineinhalb schon satt bin. Es gibt einige Filme, die ich mir eigentlich gern ein zweites Mal ansehen würde. Aber jedesmal, wenn ich so etwas tue, ärgere ich mich: In der Zeit könnte ich schließlich auch einen Film sehen, den ich noch nicht kenne. Und als letzte Woche bei der Chorprobe jemand meinen Pulli lobte und jemand anderes sagte: "Stimmt, den hattest du letzte Woche doch auch an, ist mir gleich aufgefallen, wirklich hübsch", war mir das ziemlich unangenehm.

Diese Abwechslungssucht hat einige irritierende Folgen. Sie äußert sich beispielsweise in einer leicht beschämenden Anzahl rosa- und pinkfarbener Kapuzenpullover. Aber hey! Ich mag sie alle ... alle vier (Ich schwöre außerdem, sie sind alle sehr, sehr unterschiedlich! Echt jetzt.). Insofern besteht hier kein #daskannweg-Aktionsbedarf.

Anders sieht es mit Verbrauchsgütern aus. Das Gewürzfach in meinem Schrank und mein Vorratsschrank füllen sich abwechslungssucht-bedingt immer wieder auf magische Weise mit Lebensmitteln. Sie aufzubrauchen, bevor sie ablaufen (oder zumindest, bevor sie so lange abgelaufen sind, dass ich sie irgendwann nicht mehr essen mag), ist manchmal der reinste Psychoterror. (Ihr erinnert euch an "Hör auf zu horten", nehme ich an.)

Glücklicherweise gibt es auch Verbrauchsgüter, die nicht so schnell verbraucht werden müssen. Zum Beispiel Badezusatz. Aufgrund der beschriebenen Abwechslungsssucht - und weil ich immer mal wieder einen geschenkt bekam - hatte ich Anfang 2014 eine beachtliche Sammlung an Badezusätzen. Nun finde ich Baden an und für sich großartig, aber öfter als ein-, zweimal im Monat steige ich dann doch eher selten in die Wanne. Ich fasste also zu Beginn des #daskannweg-Jahres den Entschluss: Von nun an wird aufgebraucht! Keine neuen Badezusätze mehr, so lange die alten nicht leer sind. 

Ich weiß nicht mehr genau, wie viele verschiedene Sorten es waren, aber: Es waren viele. So viele, dass das siffige, billige Körbchen randvoll war damit, Flasche an Flasche. Vorige Woche waren es nur noch drei. Eins davon war ein Badezusatz namens "Zeit für Zweisamkeit" mit schwarzem Nachtjasmin. Ich hatte es lange vermieden, es zu benutzen, denn ich hatte noch in Erinnerung, dass ich es nicht mochte. Meine Erinnerung hat mich nicht getrogen, selten hat Baden so wenig Spaß gemacht wie in dieser betörend-schweren Suppe. Nach dem Bad landete "Zeit für Zweisamkeit" straight im Müll. Und ich kann - nicht ohne Stolz - vermelden: mission accomplished. Denn nun besitze ich nur noch zwei Badezusätze, einer davon zur Entspannung, der andere gegen aufkommende Erkältung. Kann man nix gegen sagen, oder was meint ihr?

Aufbrauchen ist quasi #daskannweg light. Es beginnt mit dem Gedanken: Ich habe genug davon, ich brauche nichts Neues. Oft genug stelle ich dann aber während des Aufbrauchens fest, dass ich gar keine Lust habe aufzubrauchen. Dass es einen Grund gibt, warum ich den Badezusatz/die Gewürzmischung/das Parfüm/die Halsbonbons noch nicht aufgebraucht habe, warum ich mir vorher mehr vom Ähnlichen, Anderes, Neues gekauft habe. Dann wird aus dem #dasbrauchichauf doch noch ein #daskannweg.

A propos: Das siffige Körbchen, in dem nun nur noch zwei Flaschen Badezusatz ganz verloren herumstehen - das kann auch weg.

Donnerstag, 27. August 2015

Erkenne dich selbst

Wird's jetzt etwa esoterisch? Keine Sorge. Höchstens ein bisschen. Mit Esoterik hab' ich es ja nicht so. Eine Erkenntnis, die übrigens auch ganz gut zum Thema passt. Aber erst mal eine kurze Erklärung, was das hier eigentlich soll.

Im Januar, kurz nach dem Ende des #daskannweg-Jahres, hatte ich große Pläne. Ein Konzept für zehn #daskannweg-Regeln habe ich gemacht, viele sogar schon halbfertig oder fertig geschrieben. Drei habe ich veröffentlicht, eine vierte sogar im dritten Posting schon angekündigt. Und dann, irgendwie, den Faden verloren. Wie konnte das nur passieren? Ach, ist eigentlich auch egal. Die Regeln sind noch da, und ich glaube immer noch, dass sie gegen das Verrümpeln helfen. Ich setze die unterbrochene Reihe fort, und zwar heute - mit ...


#daskannweg-Regel Nummer 4: 
Erkenne dich selbst
"Trenne dich von deinen Illusionen, dann wirst du weiterexistieren, aber aufhören zu leben" - diesen 80er-Jahre-Sponti-Spruch halte ich, Verzeihung, für ganz großen Bullshit. Vielmehr sollte man sich möglichst zackig von seinen Illusionen trennen und erkennen, wer man eigentlich ist. Als ich das tat, stellte ich sehr schnell fest: Ich belaste mich mit so viel Kram, der mein Leben überhaupt nicht schöner macht. Weil er nicht "ich" ist.

Ich bin nicht: Haarbänder mit Punkten, ein Blusenmädchen, das gut in hochhackigen Stiefeln laufen kann. Ich gebe keine eleganten Abendgesellschaften und brauche daher weder Serviettenringe noch Sherrygläser.

Ich werde dieses wahnsinnig gesunde Müsli nie essen, weil ich Salamibrote einfach lieber mag. Und die Lieblingsjeans, die mir vor zehn Jahren mal passte, kann auch weg. So dünn werde ich eh nie wieder.

Ich dachte mir, das Thema Selbsterkenntnis könnte man gut mit einem Selfie bebildern: Hab mich selbst erkannt, das bin ich, schaut her, keine Bluse, kein Haarband, keine Abendgesellschaft weit und breit. Dieses Projekt mündete in eine weitere Selbsterkenntnis: Eine Selfie-Queen bin ich auch nicht.


Mittwoch, 5. August 2015

Weg kann: das Tablet


Als ich den letzten Blogeintrag des #daskannweg-Jahres schrieb, fing mein Tablet an, ernsthaft rumzuspacken, ihr erinnert euch vielleicht. Es hatte mich schon länger geärgert. Hochfahren und Updaten dauerte ewig, währenddessen könnte man es nicht benutzen. Ich fand es nach wie vor praktisch, weil es eine Tastatur hat, denn ein Notebook hatte ich nie, aber alles andere ging mir auf die Nerven.

Im Januar kaufte sich der Liebste ein neues iPad und gab mir sein altes. Er hat das "das kann weg"-Prinzip inzwischen echt gut verinnerlicht, scheint mir ;) Ich jedenfalls hatte nun ein iPad - und wie gut es funktionierte! Das alte Tablet, ein Asus Transformer Pad, war trotz Tastatur abgemeldet und lag nur noch im Regal. 

Als ich es Wochen später mal wieder anmachen wollte, ging gar nichts mehr. Ich dachte, es braucht nur ne Ladung Strom, aber das half nicht. Also Reparatur - Garantie war ja noch drauf. Ich wollte das Tablet bei Asus einschicken, brauchte die Rechnung dafür. Ich hatte das Tablet bei Amazon gekauft, loggte mich ein, wollte die Rechnung herunterladen - und stellte fest: Das geht nicht, wenn das Produkt vom Marketplace ist. Ich schrieb dem Händler eine E-Mail, er meldete sich nie zurück.

Ich kümmerte mich nicht weiter um die Sache. Klar, ich hätte das Tablet noch verkaufen können, aber es störte mich auch nicht weiter, dass es kaputt war. Inzwischen ist die Garantie abgelaufen. Und das Tablet? Liegt immer noch im Regal, ein Mahnmal meiner eigenen Schusseligkeit, meines Nicht-drum-Kümmerns.

Hilft ja nix. Fehler eingestehen und abhaken. Das Tablet kann weg,

Montag, 27. Juli 2015

Weg kann: die Eismaschine

Die Eismaschine hat mir mal eine ehemalige Kollegin geschenkt. Sie hatte sie geschenkt bekommen, konnte aber nichts Rechtes mit ihr anfangen. Wir hatten uns mal über das Thema unterhalten, und als ich kurz darauf eine kleine Weihnachtsfeier bei mir zuhause ausrichtete, brachte sie sie mir mit. Ich habe mich gefreut - auch wenn sich meine ambitionierten Küchen- und Kochpläne Desserts eigentlich nicht einschließen.

Das war 2011 oder so. Als ich die Eismaschine schon ein Jahr hatte, machte ich mal Eis damit, für meinen Geburtstag. Macht eigentlich gar nicht so viel Arbeit, dachte ich. Könnte man öfter machen. Hab ich dann aber nicht.

Irgendwann fragte mich Steph (die mit dem Stuhl), ob sie die Eismaschine ausleihen könne. Klar, sagte ich. Steph und ihr Freund haben jede Menge Eis damit gemacht. Als sie zusammenzogen, gab Steph mir die Maschine zurück: nicht genug Platz in der Küche.

Der Liebste liebt Eis. Und ich dachte, dann lass mal Eis machen. Wir machten Vanilleeis nach Jamie Oliver. Man macht erst eine Riesenmenge Vanillesoße und friert die dann ein. Wie man die Soße macht, ist genau beschrieben. Danach wird das Rezept leicht diffus.

Die Eismaschine hat keinen Kompressor, nur einen Behälter, den man ins Eisfach stellt, bis er ganz kalt ist. Darin rührt die Maschine die Masse so lange, bis Eis draus geworden ist. Oder eben auch nicht. Wir waren dummerweise, typisch Fernbeziehung, in Zeitnot, ich fürchte, die Soße war noch sehr heiß, als wir sie einfüllten. Die Eismaschine rührte und rührte und rührte, die Masse blieb flüssig. Das war ein ziemlich deprimierendes Erlebnis. Ein Haufen Eier, Sahne und Vanilleschoten verschwendet. Was sollte ich denn mit so viel Vanillesoße!

Seitdem verweigert die Eismaschine den Dienst. Der Rührer dreht sich nicht mehr, die Maschine macht nur noch ein trauriges kleines Geräusch. Das kränkt meine Köchinnenehre.

Ich würde mir lieber nicht eingestehen müssen, dass ich die Eismaschine kaputt gemacht habe. Aber andererseits: Ich bin eh kein großer Dessertfan. Und seit dem Vanilleeis-Incident lästert die Liebste sowieso nur über die Eismaschine. Das sei überhaupt keine Eismaschine, sagt er.

Vor einer Weile hat er hat sogar mal einen Zettel draufgelegt, auf dem stand "kann weg". Vielleicht sollte er diesen Blog übernehmen ...

Mit seinem Zettel hatte er jedenfalls recht. Die Eismaschine kann weg.

Sonntag, 5. Juli 2015

das konnte doch nicht weg - oder: Rückschläge gehören dazu

Die Gurke. Übrigens fotografiert mit der alten Kamera.
Anfang Februar hat mir der Liebste sein altes Handy geschenkt, ein iPhone 5. Klar, dass ich mein kleines altes Samsung Galaxy S3 Mini nicht länger behalten wollte. Ich hab es meiner Mutter gegeben. Die hat sich wie verrückt gefreut, denn sie hatte bisher kein Smartphone, nun konnte sie endlich Candy Crush Saga spielen, das hatte sie bei mir mal gesehen. Und mit ihren Freundinnen Whatsapps schreiben.

Dann allerdings passierte etwas, was so nicht geplant war. Ende März, am letzten Urlaubstag unserer Malaysia-Reise, konnte etwas weg, das ich eigentlich gern behalten hätte: meine Handtasche. Sie  wurde mir geklaut - mitsamt Kamera, Pass und eben dem iPhone 5. Weil Malaysia mich ohne Pass nicht ausreisen ließ, mussten wir unseren Urlaub sogar noch um drei Tage verlängern.

Der Urlaub hatte ein ziemliches Loch in mein Budget gerissen, da wollte ich mir nicht gleich ein neues Handy kaufen müssen. Zurück in Deutschland bat ich meine Mutter, mir mein altes Handy zurückzugeben. Ich hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen deswegen – zumal ich ja hier einmal geschrieben habe: "Willst du dann wirklich wieder zurück zu dem alten Kram, den du durch was anderes ersetzt hast, weil er nicht mehr gut genug war? Willst du dann nicht lieber was Neues?"


Und noch etwas anderes, das ich bereits aussortiert hatte, ist nach dem Diebstahl zurück in meinen Fundus gewandert: meine alte Kamera. „Kamera verkaufen“ stand schon eine ganze Weile auf meiner To-Do-Liste. Nun bin ich froh, dass ich sie noch habe.

Ob ich nach dieser Erfahrung abrücken soll von meiner Prämisse, dass altes Zeug weg kann, wenn man sich was Neues gekauft hat? Ich weiß nicht so recht. Einerseits war es ein großes Glück, das alte Handy zurückbekommen zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch ein neues Handy kaufen können, wenn ich gemusst hätte. Jetzt hab ich immer noch diese alte Gurke mit dem Sprung im Display, bei der der Akku ständig schlapp macht und auf der viele Apps nicht vernünftig laufen, weil der Prozessor so lahm ist.

Gut genug? Eigentlich nicht. Dennoch scheue ich die Anschaffung. Weil ich noch Urlaubspläne habe für dieses Jahr und Angst habe, dass das Geld nicht für alle meine Wünsche reicht? Oder weil ich mich vielleicht auch ein winziges Bisschen für meine eigene Unachtsamkeit bestrafen will? Was immer es ist, das Gurkenhandy und ich, wir sind noch nicht ganz fertig miteinander.

Einen Fehler immerhin habe ich bei der ganzen Angelegenheit nicht gemacht: Ich hab mir kein Übergangshandy gekauft. Eines, das zwar nicht so viel kosten würde wie ein neues iPhone, das ich aber eigentlich gar nicht haben will. Dann bleib ich lieber der Gurke treu.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Was mein Jobwechsel mit #daskannweg zu tun hat

Mit dem Bloggen ist es wie mit dem Ausmisten - und vermutlich wie mit allen anderen Dingen: Je länger man es nicht mehr gemacht hat, umso schwerer fällt es, sich dazu aufzuraffen. Seit Februar hab ich mich nicht mehr hier gemeldet.

Wie konnte das nur passieren? Im vorigen Jahr hab ich schließlich jeden Tag die Zeit gefunden, was zu schreiben. In den vergangenen Monaten hab ich immer mal wieder gedacht, ich müsste mal wieder was schreiben. Und dann dachte ich: Ohje, es ist in der Zwischenzeit so viel passiert, da brauche ich länger, um das alles aufzuschreiben. Und hab es sein gelassen.

Dass ihr heute wieder von mir lesen könnt, ist unter anderem Ariane zu verdanken. Ich traf sie vorige bei einer kleinen Geburtstagsparty und sie sagte, sie vermisst meine Blogeinträge. Liebe Ariane, danke für den Anstupser. Den hab ich wohl gebraucht :)




Ob ich immer noch so regelmäßig ausmiste wie 2014, werde ich oft gefragt. Das nun leider nicht. Aber auch 2015 könnte schon wieder einiges weg, was ich besitze. Die allergrößte daskannweg-Entscheidung habe ich schon Ende Dezember getroffen, auch wenn ich sie erst Ende März in die Tat umsetzen konnte: Mein Job konnte weg. Nach über sieben Jahren bei BRIGITTE war es Zeit für etwas Neues – ich kündigte. Seit 1. April arbeite ich als Onlineredakteurin bei impulse.

Die Entscheidung ist mir anfangs nicht leicht gefallen. Aber letztlich sind es immer dieselben Fragen, egal ob es um alte Schränke, alte Pullover oder alte Jobs geht: Behalte ich das, was ich habe? Werde ich es vermissen, wenn mich davon trenne? Macht es mich wirklich glücklich - oder hab ich mich nur dran gewöhnt? (Ihr erinnert euch vielleicht noch an: Macht es das Leben erfüllter, oder nur voller?) Danach war alles ganz einfach.

Manchmal muss man sich von etwas Altem trennen, damit im Leben Platz ist für etwas Neues, Besseres. Dieses Trennen, dieses Neu-Anfangen, das macht oft Angst. Das macht Mühe. Und ja - es kann schief gehen. Aber irgendwer hat mal gesagt „It's better to regret something you did than something that you didn't do“. Und da ist sehr viel Wahres dran.