Dienstag, 26. Januar 2016

Ausmisten ist wie Diät halten

Mein #daskannweg-Jahr liegt nun schon mehr als ein Jahr zurück. Zeit für eine kleine Bilanz mit etwas Abstand.

Das Wichtigste ein Jahr später steht schon in der Überschrift: Ausmisten ist wie Diät halten. Das finden diejenigen, die hier schon länger lesen, vielleicht merkwürdig: Hab ich nicht ein Jahr lang darüber geschrieben, wie viel Spaß mir das Ausmisten macht und wie leicht es mir fällt? (und diejenigen, die mich kennen, wissen, dass das für eine Diät und mich keinesfalls zutreffen würde – wenn ich denn eine machen würde)

Stimmt genau - und genau das meine ich nicht. Ausmisten und Diät verbindet nämlich vor allem etwas anderes: Wenn ihr wollt, dass es von Dauer ist, müsst ihr dranbleiben. Wer nach der Diät einfach so weiterisst wie vorher, hat die Kilos ruckzuck wieder drauf – und vielleicht gleich noch ein paar mehr, ihr wisst schon, Jojo-Effekt und so. Wer auf Dauer schlank bleiben will, muss eine Ernährungsumstellung hinkriegen (hab ich gehört). Um es aufs Ausmisten zu übertragen: Ihr müsst eine Konsumumstellung hinkriegen, sonst sind die Schränke schnell wieder so voll wie vorher. 

Warum ich das so genau weiß? Weil ich es selbst erlebt habe im vorigen Jahr. Das heißt nicht, dass sich nichts geändert hat. Ich werfe schneller weg. Ich kaufe bewusster ein. Ich erfreue mich mehr an den Dingen, die ich noch habe, weil ich mich bewusst für sie entschieden habe. All das wisst ihr längst, es stimmt, und das stimmt auch weiterhin.

Aber trotzdem vermehren sich in meiner Wohnung immer wieder unbemerkt mittelmäßige Taschenbücher, verwaschene T-Shirts und kaputte Elektrogeräte. Ich gehe wie eine Ehemals-BMI-30-heute-BMI-20-Frau widerstrebend nicht in einer Konditorei mit Schokoladentorten vorbei, sondern am Tiger-Laden in der Osterstraße, murmelnd: Nein, ich brauche heute wirklich keine Notizbücher, Kaleidoskope, Wandhaken, Kaminfeuer-DVDs, Cuttermesser im 4er-Pack, falschen Bärte, Radiergummis in Rhinozerosform und Badezimmervorleger. Zwischen dem Entschluss, dass die Eismaschine weg kann, und dem tatsächlichen Besuch beim Recyclinghof vergingen sechs Monate, die die kaputte Eismaschine wenig dekorativ auf der Fensterbank in meinem Wohnzimmer verbrachte – übrigens exakt derselbe Ort, an dem sie in den Wochen schon stand, die ich brauchte, um die Niederlage einzugestehen.

Und nicht zuletzt, und das ist mir jetzt wirklich richtig peinlich: Hinter meiner Schlafzimmertür ist da immer noch dieser Stapel. Mit Dingen, die ich im #daskannweg-Jahr aussortiert habe, aber nicht losgeworden bin. Ich habe immer wieder einiges dazugelegt, mit dem Resultat, dass er inzwischen höchst bedenkliche Ausmaße angenommen hat. Wer noch einen Beweis brauchte, dass ich wirklich keine Minimalistin bin, absolut so gar nicht, hier ist er:

Aber: Im neuen Jahr wird alles anders. #daskannweg legt jetzt wieder einen Zahn zu. Dafür gibt es einen guten Grund. Den erzähl ich euch nächstes Mal.

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