Freitag, 31. Januar 2014

Tag 31 - Das rotweiß-gestreifte Halstuch

Gestreiftes finde ich toll, Rotes finde ich auch toll. Ich wollte lange ein Halstuch mit Rot drin haben, bis ich irgendwann dieses fand. Warum ich es trotzdem nicht anziehe? 

Gute Frage. Ich finde mich irgendwie spießig damit. Haltet ihr mich für verrückt, dass ich das finde? Vielleicht ist es mir auch zu matrosenhaft. Oder rot und Streifen brauchen mehr Fläche. Ach. Keine Ahnung. Ich muss den Grund nicht verstehen. Fakt ist: Ich trage es nicht. Das Halstuch kann weg.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Tag 30 - Die Serviettenringe aus Edelstahl

Wenn ich heute über diese Serviettenringe rede, muss ich auch über Gier und mangelnden Stil reden. Fangen wir mit dem mangelnden Stil an.

Wer stilvoll seinen Tisch deckt, benutzt Stoffservietten. Und eine Stoffserviette ist auch die einzige Serviettenart, die sich in einem Serviettenring nicht komplett lächerlich ausnimmt. Wer Zweifel an dieser These hat, möge doch bitte einfach das oben stehende Bild betrachten.

Ich habe keine Stoffservietten. Wohl aber habe ich diese Serviettenringe von Wilkens, die ich mal beim Weihnachtswichteln bekommen habe. Es sind nur zwei, sie sind aus Edelstahl, und sie haben sogar einen Namen. Sie heißen "Romeo und Julia", was irgendwie logisch ist, denn es sind nur zwei, man verwendet sie wohl fürs romantische Candlelight-Dinner zu zweit, und irgendwie peinlich, wer will schon Serviettenringe, die "Romeo und Julia" heißen. Gibt es überhaupt Leute, die romantische Candlelight-Dinner mit Stoffservietten und Serviettenringen machen? Vielleicht gibt es sie, aber ich gehöre nicht dazu. So viel also zum mangelnden Stil.

Dass die Serviettenringe weg können, fiel mir schon im vorigen Sommer auf. Ich packte sie in die Flohmarktkiste. Ich hatte große Hoffnungen auf die Serviettenringe gesetzt, immrhin steht "Silbermanufaktur" auf der Schachtel, und wie jeder weiß, sind die Flohmärkte voll mit professionellen Edelmetalljägern.

Die allerdings lassen sich von einem solchen Aufdruck nicht foppen, und so interessierte sich auch keiner von denen für meine Serviettenringe. Eine Menge anderer Leute tat das, weshalb ich viele Fragen beantworten musste. Ob das Ohrringe seien? Oder Armreifen? Man hielt sie sogar für Maschinenteile.

Haben wollte die Serviettenringe nur eine einzige Frau. Sie bot mir 3 Euro dafür an. Ich wollte 4. Unbenutzt, sagte ich, von Wilkens, sagte ich, Silbermanufaktur, sagte ich. Das Geschäft kam nicht zustande. Zuhause googelte ich den Neupreis der Serviettenringe: 19,90 Euro. 3 Euro wären okay gewesen. Aber ich war gierig gewesen, hatte mehr gewollt. Nun habe ich die Serviettenringe immer noch. Sie können weg.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Tag 29 - Das kleine Englisch-Wörterbuch

Der technische Fortschritt macht manche Dinge überflüssig. Lilliput-Wörterbücher gehören dazu. Wenn ich heute ein Wort nachschlagen will, schaue ich im Internet nach. Sicherlich schaue ich jedenfalls nicht in ein Lilliput-Wörterbuch.

Ohnehin frage ich mich, ob mir dieses Wörterbuch je zu Nutzen war. Es ist nämlich nur Deutsch-Englisch - wenn ich ein englisches Wort nicht weiß, kann ich es immer noch umschreiben, schwieriger wäre es andersrum, wenn ich ein englisches Wort nicht verstehe und keinen fragen kann.

Dass das Wörterbuch außerdem nur 9000 Stichwörter hat, macht es noch unnützer. Für so ein kleines Wörterbuch ist mein Wortschatz zu groß. Allein die Vorstellung, dieses Wörterbuch in meinen Koffer zu packen und auf Reisen rauszuholen, finde ich skurril. Das ist der wohl beste Beweis dafür, dass das Wörterbuch weg kann.

Dienstag, 28. Januar 2014

Tag 28 - Sternenschiff Catan

Es gibt Dinge, die muss man nicht besser machen. Die kann man auch nicht besser machen. Aber weil die Leute ständig nach Neuem gieren, wird es trotzdem versucht. Aus diesem Grund gibt es Chips mit Pommes-rot-weiß-Geschmack, hochhackige Turnschuhe und Fluch der Karibik 4.

Auch "Sternenschiff Catan" gehört zu diesen überflüssigen Erfindungen. Es ist eine Weiterentwicklung vom Siedler-Kartenspiel, das wiederum eine Weiterentwicklung des Siedler-Brettspiels ist (nur für 2 Personen). Oder anders ausgedrückt: Es ist eine Weiterentwicklung von "Sternenfahrer von Catan", das wiederum eine Weiterentwicklung des Siedler-Brettspiels ist (nur im Weltraum).

Das Siedler-Kartenspiel liebe ich seit vielen Jahren heiß und innig, auch wenn ich vor Jahren den begeisterten Mitspieler eingebüßt habe und seitdem niemanden finde, der es regelmäßig spielt. Warum ich mal "Sternenschiff Catan" angeschafft habe, wo ich doch mit dem Siedler-Kartenspiel glücklich war? Wahrscheinlich dachte ich: Ist mal was anderes. 

Die Wahrheit ist: Ich fand das Original immer besser. Ich habe immer gedacht: Warum sollte ich Sternenschiff spielen, wenn ich Siedler spielen kann? Ist auch kein Wunder, Mittelalter lag mir sowieso schon immer mehr als Weltraum. Und so steht das Spiel seit vielen Jahren ungespielt im Schrank. Schade drum. Ist eigentlich ein gutes Spiel. Wenn man Weltraum mag. Und wenn man das Siedler-Kartenspiel nicht hat. Das Spiel kann weg.

Montag, 27. Januar 2014

Tag 27 - Die Holzschachteln aus Marokko

Im November 2012 war ich mit zwei Freundinnen in Marokko. Wir haben viel Zeit in den Souks verbracht, erst in Marrakesch, dann in Essaoira. Diese beiden kleinen Holzschachteln sind von dort.
 
Die Souks sind, was den Hirnerweichungsquotienten angeht, noch schlimmer als ein Ausflug bei TigerEs gibt dort ausschließlich Dinge, die man nicht braucht, und die Verkäufer tun alles, um einen vom Gegenteil zu überzeugen. So lange, bis man irgendwann dran glaubt.

Dafür, dass das so ist, hab ich relativ wenig nutzlosen Quatsch mit nach Hause gebracht. Meine Freundinnen waren schlimmer dran als ich: Sie hatten sich damals für nicht wenig Geld Handtaschen gekauft. Die Handtaschen stanken so sehr, dass sie auf dem Balkon des Apartments übernachten mussten.

Die kleinen Holzschachteln stinken ebenfalls, auch jetzt noch, nach 14 Monaten. Ich hatte sie gekauft, weil ich dachte, man könnte da vielleicht mal Gutscheine reintun und sie dann verschenken. Aber stinkende Holzschachteln mag ich nicht verschenken. Die Holzschachteln können weg.



Sonntag, 26. Januar 2014

Tag 26 - Eine Dose voll Oolong-Tee

 

Ich liebe Tee. Einen schönen Sencha, oder eine Tasse Lipton Yellow Label Tea, den besten Schwarztee der Welt. Einen Verveinetee nach dem Essen, Kräutertee am Abend. Ich mag sogar Thymiantee, wenn ich erkältet bin. 

Ich dachte, ich würde auch Oolong-Tee mögen, der ist halbfermentiert, quasi ein Zwischending zwischen Schwarz- und Grüntee. Ich habe mir mal welchen gekauft und in diese Dose getan. Ich habe ihn aufgegossen. Ich mochte ihn nicht - war mir zu rauchig. 

Seitdem steht die Dose in meiner Küche bei den anderen Teedosen. Und zwar schon ziemlich lange. Seht ihr den Staub im Deckelrand?

Inzwischen dürfte der Tee längst kein Aroma mehr haben. Ich kippe ihn in den Müll, wasche die Dose aus und kann sie für anderen Tee benutzen. Für Tee, den ich mag.

Samstag, 25. Januar 2014

Tag 25 - Der apfelgrüne Eiswürfelbehälter

  
 Einen solchen Eiswürfelbehälter gibt es wahrscheinlich in vielen Haushalten. Er ist von Ikea, und er ist wohl das, was man "irgendwie witzig" nennen könnte, wenn man sehr leicht zu beeindrucken wäre. So bunt! Und überhaupt, Eiswürfel mit einem Loch in der Mitte! Was für eine ausgeflippte Idee. 

Sowas in der Art dachte ich wohl auch mal, als ich das Ding kaufte. Doch inzwischen bin ich älter und weiser geworden und habe erkannt: Kein Mensch braucht Eiswürfel mit einem Loch in der Mitte, das Ding ist extrem schlecht sauberzumachen und daher völlig unbrauchbar, um zum Beispiel Kräuter-Eiswürfel oder Sahne-Eiswürfel zu machen. Ich habe mir zwei stinknormale, langweilige Eiswürfelbehälter gekauft. Sie machen viereckige Eiswürfel, die kein Stück ausgeflippt sind. Und soll ich euch was sagen? Das gefällt mir.

Wenn jemand nach mehr Aufregung in seinem Leben lechzt, kann er den Eiswürfelbehälter gern haben. Ansonsten pack ich den auch in die Flohmarktkiste.