Freitag, 26. Dezember 2014

Tag 360 - Das #daskannweg-Jahr 2014: Katrin erzählt

Liebe Katrin, du hast mich und meinen Blog durch das Jahr begleitet. Nicht nur als Leserin, sondern auch als freudige Abnehmerin für einige Dinge, die ich loswerden wollte, zum Beispiel für die Wandfarbe, die Postkarten und die Becher mit der Erdbeere drauf. Zu wissen, dass du diese Dinge brauchen kannst und in Ehren hälst, hat es mir leicht gemacht, mich von ihnen zu trennen.

Du hast dich außerdem als wertvolle #daskannweg-Beraterin erwiesen, zum Beispiel hast du mich davon überzeugt, dass die Porzellanblume weg kann. Und weil du selbst in einem kleinen WG-Zimmer lebst, weißt du selbst wohl am besten, wie wichtig es ist, sich regelmäßig von Dingen zu trennen, die das Leben zwar voller, aber nicht erfüllter machen. Danke dafür!


Schön, dass ich (Katrin) heute Gast-Bloggerin sein darf. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, um mich offiziell von einem geliebten Kleidungsstück zu verabschieden: ein sehr schönes Kleid (mit Unterkleid) von Noa Noa, das ich mir 2008 anlässlich einer Hochzeit gekauft habe. Es war, glaube ich, runtergesetzt auf 119 Euro oder so - auf jeden Fall hat es für meine Verhältnisse viel Geld gekostet. Ich fühlte mich in diesem Kleid sehr wohl, hatte aber hinterher schon beim Betrachten der Hochzeitsfotos die ersten Zweifel, ob es wirklich vorteilhaft aussieht. 

Ich fragte meine Mutter um Rat. Sie fand auch, dass mir das Kleid etwas zu groß sei, und nähte in der Taille kleine Gummibänder ein, damit es etwas enger sitzt. Es folgten weitere Hochzeiten und andere Festlichkeiten in und mit diesem Kleid, aber jedes Mal verstärkte sich mein Unbehagen, wenn ich mir hinterher die Fotos ansah. 

Ich zeigte das Kleid meiner Modedesigner-Freundin Imke und fragte sie, ob man das Kleid nicht irgendwie ändern könnte. Sie schüttelte nur den Kopf und sagte: "Ich denke, wir sind uns einig, dass Du dieses Kleid nicht mehr anziehst." Alles klar. Da ich das Kleid aber so hübsch finde (auch wenn es auf dem Foto etwas knittrig aussieht - ich hatte keine Lust, es extra fürs Foto nochmal zu bügeln) und ich mich generell schlecht von Dingen trennen kann, blieb das Kleid erst mal noch im Schrank hängen.

In diesem Jahr war ich mal wieder auf eine Hochzeit eingeladen. Ich ging mit meiner Freundin Claudia shoppen. Sie sagte so was wie: "Du bist jetzt Mitte 30, Du musst jetzt mal weg von diesen flatterigen Mädchenkleidern! Wir suchen Dir mal was Elegantes." Sie riet mir zu einem Etuikleid. Als ich bei der Hochzeit in dem neuen Kleid auftauchte, fühlte ich mich erst mal etwas unsicher. Als mich dann die Braut mit den Worten: "Wow, hast Du abgenommen!" begrüßte, verschwanden die letzten Zweifel: Die Zeit der flatterigen Mädchenkleider ist vorbei!   

Das lilafarbene Seidenkleid kann weg. Ich nehme es mit zum nächsten Kleidertausch bei Angie. Wenn es da keiner will, versuche ich es vielleicht mal über ebay-Kleinanzeigen.

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