Mittwoch, 18. Februar 2015

Kleidertausch!

Im vorigen Jahr hab ich tatsächlich keinen einzigen Kleidertausch veranstaltet - das gab's seit Jahren nicht mehr. Dabei hätte so ein Abend doch eigentlich so gut zum #daskannweg-Thema gepasst! Ich weiß nicht, oft ich die Frage "Wann machst du denn mal wieder einen Swap?" in den letzten Monaten gehört hab - aber manchmal kommt halt das Leben dazwischen und auf einmal ist das Jahr um ...

Am vorigen Wochenende haben wir uns dann endlich mal wieder hier versammelt: acht Mädels und ein Riesenberg ausrangierter T-Shirts, Röcke, Hosen, Kleider, Schals, Pullis, Handtaschen, Schuhe, Blusen, Jacken, Mäntel und Tops. Wahnsinn, wie viel da immer zusammenkommt! Die Wohnung sah mal wieder aus wie ein Klamottenladen ...



Neue Besitzerinnen gefunden haben unter anderem die schwarze Sweatjacke, das gestreifte Oberteil und die rote Kapuzenjacke mit den Streifen. Ich freu mich immer riesig, wenn ich sehe, wie gut die Sachen an den anderen Mädels aussehen. So lässt sich besser Frieden mit einem Fehlkauf machen und auch der Abschied von einem ehemals geliebten Teil fällt viel leichter. Im Gegenzug hab ich eine Kapuzenjacke, einen Pulli und eine Umhängetasche ertauscht - drei Dinge, über die ich mich total freue.

Aber natürlich bleiben am Ende doch die meisten Teile ohne neue Besitzerin - wir haben schließlich weder alle dieselbe Größe, noch denselben Geschmack. Das dunkelrote Jerseykleid sorgte zwar für viel Heiterkeit, stieß aber bei keinem der Mädels auf ernsthaftes Interesse. Auch die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Abendkleid und noch etliches andere mehr blieben am Ende zurück. Klar war: Ich will wieder Kleidung in die Kemenate bringen, einen Treff für wohnungslose Frauen, nur zwei Straßen von mir entfernt. Aber die brauchen natürlich keine schwarzen Abendkleider und auch keine hochhackigen Sandalen. Wohin also mit diesen Dingen?

Einige davon haben schon den zweiten oder dritten Swap hinter sich und finden nie eine dauerhafte neue Besitzerin. Ein wunderschönes bedrucktes Kleid mit Spaghettiträgern und Spitze hatten mindestens drei meiner Freundinnen schon mal an sich genommen. Getragen hat es keine. Auch das nagelneue graugrüne Abendkleid hat Insa am Sonntag wieder mitgebracht. Ich habe keine Lust mehr, mich weiter mit diesem Zeug zu belasten.

Vage Pläne, ich könnte ja mal was bei Kleiderkreisel reinstellen oder in den Second-Hand-Laden bringen, hab ich wieder verworfen: viel zu aufwendig. Der neue Plan lautet: Oxfam. Oxfam verkauft die Dinge, die andere Leute nicht mehr brauchen. Das Geld, was dabei reinkommt, geht an Nothilfe- und Entwicklungsprojekte.

Ich hab also meine alten Klamotten sortiert: in einen Kemenate-Stapel und einen Oxfam-Stapel.

Das hier bring ich am Wochenende in die Kemenate. Ziemlich beeindruckend, was? Allerdings sind auch Sachen von meiner Freundin Helene dabei, die zu schade für die Altkleidersammlung waren.


Das hier bring ich bei nächster Gelegenheit zu Oxfam. Ich bin gespannt, ob das klappt. Drückt mir die Daumen! Da sind einige Altlasten dabei - wer genau hinsieht, erkennt sicher den berühmt-berüchtigten Samtblazer mit Nadelstreifen.


Mittwoch, 4. Februar 2015

"My Stuff" - der perfekte Film für alle #daskannweg-Fans

Vorher ...
... und nachher.
Sich ein Jahr lang täglich einen Gegenstand aus dem eigenen Besitz zu trennen - diese Idee fanden viele, die hier lesen, ganz schön extrem und auch ein bisschen verrückt. Ich weiß das, weil ihr mir das oft gesagt habt, mit Kopfschütteln, aber auch mit einem Unterton von Respekt.

Nun, wenn euch mein #daskannweg-Jahr schon beeindruckt hat, dann passt mal auf, was der Finne Petri Luukainen gemacht hat: Er hat Anfang 2012 seinen gesamten Besitz eingelagert und jeden Tag nur einen einzigen Gegenstand aus dem Lager geholt.

Von diesem Experiment erzählt der Dokumentarfilm "My Stuff", der am 5. März in die deutschen Kinos kommt. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film - der Trailer jedenfalls ist richtig, richtig vielversprechend:

 

Der Untertitel von "My Stuff" lautet "Was brauchst du wirklich?" - und genau darum geht es auch mir: Was wirklich wichtig ist im Leben? Petri Luukainen rennt in einer Winternacht nackt durch Helsinki, zum Lagerhaus, um seinen ersten Gegenstand zurückzuholen. Klar, das ist völlig unnötig und noch dazu ziemlich wahnsinnig. Trotzdem finde ich sein Experiment mutig. Und klug. "Du musst rausfinden, was dir wirklich wichtig ist", sagt die alte Dame im Trailer. "Anders bekommt dein Leben keinen Sinn." Recht hat sie.

Mehr über den Film erfahrt ihr auch auf der Website www.mystuffmovie.de oder bei Facebook unter
www.facebook.com/MyStuffMovie.