Dienstag, 23. Februar 2016

Dinge verschwinden nicht von allein

Am Wochenende war ich also - ich hatte ja schon ganz kurz davon berichtet - zum ersten Mal bei Oxfam. Damit wurde ein guter Vorsatz in die Tat umgesetzt. Nach nur einem Jahr und zwei Tagen! Der Oxfam-Besuch war übrigens leicht deprimierend: Eine Frau verschwand mit meiner vollen Tasche hinter einer Tür, kam zwei Minuten später raus und gab mir meine leere Tasche zurück. Nicht mal ein Dankeschön. Auf dem Rückweg hab ich versucht, nicht drüber nachzudenken, dass das jetzt Klamotten in einem Neuwert von mindestens 1000 Euro waren. Das hat allerdings nicht ganz geklappt. Nun ja: Hauptsache, ich bin das Zeug los.

Das eigentlich Bestürzende an dem Oxfam-Erlebnis ist aber das Foto, das ich vor einem Jahr hier gepostet habe:

Gut zu erkennen auf dem Bild sind etwa die hochhackigen Sandalen, der Samtblazer mit Nadelstreifen und die spitzen schwarzen Stiefeletten. Nicht im Bild, aber nachweislich in der Kiste, sind die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Abendkleid und das graugrüne Abendkleid, das es nie zu einem eigenen Blogeintrag gebracht hat, das aber als hartnäckiger Wiedergänger einen gewissen Ruf bei allen Swap-Teilnehmerinnen genießt. 

Über diese Dinge also schrieb ich vor einem Jahr und zwei Monaten: "Das hier bring ich bei nächster Gelegenheit zu Oxfam." Und das ist die Tasche, die ich am Samstag tatsächlich zu Oxfam brachte:

Gut zu erkennen: die hochhackigen Sandalen und die spitzen schwarzen Stiefeletten. Nicht im Bild, aber nachweislich in der Tasche, sind die dunkelblaue Sommerjacke, das schwarze Abendkleid und der Samtblazer mit Nadelstreifen. Und das, obwohl am Freitag drei neue Mit-Swapperinnen am Start waren!

Das lehrt mich zweierlei: Erstens, es gibt Dinge, die kann offenbar niemand brauchen. Es lohnt sich nicht, sie aufzuheben. Und zweitens, mit guten Vorsätzen ist es nicht getan - Dinge verschwinden nicht von allein. In Zukunft werde ich solche Kisten nicht noch einmal ein Jahr in meinem Schlafzimmer rumstehen lassen. Dann können die gleich weg.

Sonntag, 21. Februar 2016

#daskannweg bricht alle Rekorde

Das war definitiv das fleißigste Wochenende in der Geschichte von #daskannweg.

Weg konnten:

Wake-up-Light: 

Hat Liske am Freitag beim Swap mitgenommen.

Regal und Handtuchhalter fürs Badezimmer:

Am Sonntag für 15 Euro an Melanie über ebay-Kleinanzeigen.

Topfset:

Am Sonntag für 15 Euro an Joeking über ebay-Kleinanzeigen.

Bügeleisen und Bügelbrett:
Am Sonntag für 10 Euro an Dibba über ebay-Kleinanzeigen.

Mixer:
Am Samstag für 5 Euro an eine andere Melanie über ebay-Kleinanzeigen.

Eine Ikea-Tüte voll mit mehr oder weniger neuwertiger Kleidung:
Am Samstag bei Oxfam abgegeben.

Eine Ikea-Tüte voll mit gebrauchter, aber noch gut erhaltener Kleidung, sowie Handtüchern:
Am Sonntag in der Kemenate abgegeben, einem Treff für wohnungslose Frauen.

Diverser Küchen-Kleinkram:
Am Samstag auf das Fensterbrett vor meiner Wohnungstür gestellt, mit einem Zettel „zu verschenken“. Es ist mehr weggegangen, als auf dem Bild zu sehen ist: Binnen kürzester Zeit hatte sich das Fensterbrett schon deutlich geleert, daher habe ich im Laufe des Wochenendes noch viermal Zeug nachgelegt.

Es gäbe noch allerlei zu berichten darüber, wie das alles so war. Aber nicht mehr heute. Denn jetzt hab ich Wochenende.

Puh. Ganz schön anstrengend, dieses Loswerden von Dingen.

Samstag, 20. Februar 2016

Das Beste, was eine Frau mit den Sachen machen kann, die sie nicht mehr braucht

Eins war klar: Ich konnte Hamburg auf keinen Fall ohne einen Abschieds-Swap verlassen. Ziemlich genau vor einem Jahr hatten wir zum letzten Mal bei mir Kleider getauscht, die Fragen nach einem neuen Termin häuften sich, es war eine gute Gelegenheit, meine Mädels mal wieder bei mir zu versammeln – und natürlich hatten sich in meinem Schrank mal wieder auf mysteriöse Weise mehr als genug Teile angesammelt, die ich nicht mehr trage. Plus, ihr erinnert euch vielleicht, der peinliche STAPEL hinter meiner Schlafzimmertür, den es eigentlich schon lange nicht mehr geben sollte.

Das Erste, was ich rund um diesen Swap gelernt habe, war: Wenn ihr Leute einladet und wollt, das sie kommen, müsst ihr nur sagen, dass ihr die Stadt verlassen werdet. Im vorigen Jahr waren wir acht, diesmal hatte ich 17 Zusagen. Am Ende waren wir 15.

So ein Termin musste natürlich gut vorbereitet werden. In den verangenen zwei Wochen habe ich jedes. Einzelne. Kleidungsstück. In meinem Kleiderschrank angezogen und begutachtet: Mag ich das? Trag ich das? Brauch ich das? Alles andere kam auf den großen Swap-Stapel. Das ist er (ach ja, und wer behauptet, dass man mit Handys heute schon richtig tolle Fotos machen kann - lügt).
Weil das Schrankfach irgendwann einfach voll war, musste ich noch ein paar Sachen auf die Kleiderstange hängen.

Alles, was Löcher an Stellen hatte, an denen man es nicht gut flicken kann, ging direkt in die Altkleidersammlung, ebenso alles Verwaschene, Ausgeleierte und Ausgebeulte. Ja, auch die abgeliebten Lieblingsteile! Sogar das schwarzrotgestreifte Shirt, mit dem ich jahrelang auf meinem Facebook-Profilbild zu sehen war. Dieses Profilbild war das erste, was der Liebste von mir gesehen hat (wir sind gemeinsam verreist und vor der Reise gab es eine Facebook-Gruppe zum Vorab-Kennenlernen) und von dem er noch heute behauptet, er habe sich quasi blitzverliebt (er formuliert es anders, aber es kommt mehr oder weniger darauf raus). Dieses hier:
Am Ende waren es zwei Tüten. Gut, dass der Altkleidercontainer gleich um die Ecke ist.
Außerdem eine ganze Tüte voller Schuhe, unter anderem drei Paar abgelatschte Sneakers, teilweise mit Loch, ein Paar Ballerinas, in denen ich im vorigen Jahr blutige Füße hatte, und die schönen gelben Sandalen, die leider links ausgeleiert sind, so dass nicht nur der Zeh vorne rausguckt, sondern gleich der halbe Schuh hinterherrutscht. Etwas erschreckend ist übrigens, dass ich schon am 14. Juli 2014 Folgendes schrieb:

„Ich habe diverse Paar alte Turnschuhe, die ich kaum oder nicht mehr trage:
  • silberne (von Nike, leider schon recht abgenutzt)
  • braun-orangefarbene (von adidas, sind halt braun-orangefarben, passen daher zu nix in meinem Schrank)
  • schwarze mit Stoffeinsätzen (von Puma, heiß geliebt, leider mit einem kleinen Loch)
  • spitze grüne mit Silberstreifen (von Onitsuka Tiger, bisschen arg extravagant und außerdem grün)“
Nun ja. Die drei oberen der erwähnten Paar gingen in die Altkleidersammlung, die spitzen grünen in den Swap. Manchmal dauert es eben ein bisschen länger, sich zu verabschieden.
Außerdem hab ich versucht, möglichst viel anderes Zeug in meiner Wohnung schon mal zu sortieren, damit die Mädels, wenn sie schon mal da sind, auch noch andere Dinge mitnehmen können. Das sah  noch ein bisschen beeindruckender aus als auf diesem Bild zu, was ihr ja schon kennt. Das Resultat habe ich allerdings leider nicht fotografiert. Vielleicht kann ich noch ein Bild nachreichen, ich meine, jemand anderes hat fotografiert.
Als ich bereit war, sahen meine Kleiderberge so aus:

Dann kamen die anderen Mädels.

Es war wie immer. Mit viel Lachen. Und Bier. Und Sandwiches aus dem Sandwichtoaster, der mal Steph gehörte, lange auf meinem Küchenschrank stand und den jetzt Anna bekommt. Und Julias leckeren Muffins. Mit "Das seh ich an dir, Katrin" und "Nee, das ist mir viel zu sehr Mädchen". Mit einer Kleiderstange, die irgendwann unter zu vielen Klamotten einfach zusammenbrach. Wild. Laut. Wunderbar.
Am Ende hatte Helene Töpfe für die Zweitwohnung ihres Mannes und eine Glitzertasche für ihre Tochter, Liske nahm Baldur's Gate mit, Christine Dungeon Siege III und Ariane war begeistert, dass sie für neue Glasgefäße diesmal nicht zu Ikea fahren muss.

Eva hat jetzt schon ein kariertes Kleid, das sie tragen kann, wenn sie in fünf Tagen aus dem Kreißsaal kommt, und Insa steht das blaue Kleid, das ich auf Evas Hochzeit anhatte, viel besser als mir.
Freddy freut sich wie blöd über das pinkfarbene Top von Monki, genauso sehr wie ich mich über ihr kariertes Kleid von Vero Moda. Imke kann offenbar einfach alles tragen, sogar die durchsichtige Wallewalle-Bluse, in der ich mir immer albern vorkam, und stylte sich nachts um 12 in meinem Schlafzimmer auf bayrisches Cowgirl - fehlen nur noch Hut und Coyboystiefel.
Ich weiß nicht, was Julia und Steph am Ende mit nach Hause genommen haben, irgendwie muss ich wohl die Übersicht verloren haben - kein Wunder. Ganz vorbei ist der Swap nich nicht. Die Strohsterne bringe ich Christine (der anderen Christine) heute Abend mit, Nicole holt noch den guten Whisky ab und Annas WG erbt meine angebrochenen Alkoholika. War eben doch ein bisschen viel zum Abtransportieren.

Sonntag, 7. Februar 2016

Der große #daskannweg-Umzugscountdown - KW 5

Nur noch sechs Wochen bis zum Umzug! Ein guter Grund, die #daskannweg-Aktivitäten zu intensivieren, fand ich diese Woche - und habe gleich mal Fakten geschaffen.

Weg konnten diese Woche Grafikkarte und Netzteil. Die Teile gehörten eigentlich dem Liebsten; er hatte sie mal hergebracht, um sie bei mir einzubauen - um dann festzustellen, dass sie auch nicht besser sind als das, was in meinem Rechner steckt. Seitdem stand das Zeug bei mir im Regal, uns beiden war klar, dass wir es nicht mehr brauchen würden, mit umziehen sollte es also nicht.

Wohin also damit? Da kamen wir die Klagen von Lieblingskollegin Liske in den Sinn: Ihr Rechner zuhause mache Zicken, kein Wunder bei der uralten Grafikkarte. Also fix Fotos gemacht, rübergeschickt und noch am selben Tag die Teile zum Freundschaftspreis übergeben. Moritz und Liske spielen nun Skyrim mit besserer Grafik und der Liebste und ich waren von dem Geld Essen - perfekt!



Außerdem angelaufen: die Aktion "Balkon aufräumen". Nach einem Winter draußen sieht der alte Grill noch erbärmlicher aus als ohnehin schon. Klar, dass der weg konnte - zumal ich im vorigen Jahr zum Geburtstag einen fabelhaften Lotus-Grill bekommen habe. Die Trennung vom kleinen Base-Grill fiel mir dagegen deutlich schwerer. Immerhin war dieser Grill das Beste an meinem Base-Handyvertrag, den ich seit Jahren immer wieder vergesse zu kündigen: Er heizt blitzschnell auf, zieht super durch und war beim Wettgrillen ungeschlagen. Auf diesem Grill haben wir beim Festival sogar schon Teewasser gekocht!

Ich hatte kurz darüber nachgedacht, ob ich versuchen soll, ihn zu verschenken - seine Qualitäten sind den Menschen in meinem Freundeskreis wohlbekannt. Aber nachdem ich das Foto gemacht hatte, wurde mir klar, dass ich das versiffte Ding keinem mehr anbieten kann. Also konnten beide Grills weg.


Über den größten #daskannweg-Erfolg der Woche konnten sich der Liebste und ich aber gestern freuen. Auf dem Weg vom Schuster raus aus dem Karstadt fiel der Blick auf ein paar Pfanne, und da die alten Pfannen induktionsherdbedingt eh weg sollten, haben wir genauer hingeschaut. Pfannentausch! Alte Pfanne hinbringen, neue mitnehmen, 10 Euro sparen. Galt auch für Töpfe. Und wir müssen uns nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, was wir mit den alten Pfannen machen sollen, wurden auch noch einen Topf los - und das Ergebnis dieser Einkaufstour steht gerade auf meinem Herd und gart einen Eintopf.