Das Erste, was ich rund um diesen Swap gelernt habe, war: Wenn ihr Leute einladet und wollt, das sie kommen, müsst ihr nur sagen, dass ihr die Stadt verlassen werdet. Im vorigen Jahr waren wir acht, diesmal hatte ich 17 Zusagen. Am Ende waren wir 15.
So ein Termin musste natürlich gut vorbereitet werden. In den verangenen zwei Wochen habe ich jedes. Einzelne. Kleidungsstück. In meinem Kleiderschrank angezogen und begutachtet: Mag ich das? Trag ich das? Brauch ich das? Alles andere kam auf den großen Swap-Stapel. Das ist er (ach ja, und wer behauptet, dass man mit Handys heute schon richtig tolle Fotos machen kann - lügt).
Weil das Schrankfach irgendwann einfach voll war, musste ich noch ein paar Sachen auf die Kleiderstange hängen.
Alles, was Löcher an Stellen hatte, an denen man es nicht gut flicken kann, ging direkt in die Altkleidersammlung, ebenso alles Verwaschene, Ausgeleierte und Ausgebeulte. Ja, auch die abgeliebten Lieblingsteile! Sogar das schwarzrotgestreifte Shirt, mit dem ich jahrelang auf meinem Facebook-Profilbild zu sehen war. Dieses Profilbild war das erste, was der Liebste von mir gesehen hat (wir sind gemeinsam verreist und vor der Reise gab es eine Facebook-Gruppe zum Vorab-Kennenlernen) und von dem er noch heute behauptet, er habe sich quasi blitzverliebt (er formuliert es anders, aber es kommt mehr oder weniger darauf raus). Dieses hier:
Am Ende waren es zwei Tüten. Gut, dass der Altkleidercontainer gleich um die Ecke ist.
Außerdem eine ganze Tüte voller Schuhe, unter anderem drei Paar abgelatschte Sneakers, teilweise mit Loch, ein Paar Ballerinas, in denen ich im vorigen Jahr blutige Füße hatte, und die schönen gelben Sandalen, die leider links ausgeleiert sind, so dass nicht nur der Zeh vorne rausguckt, sondern gleich der halbe Schuh hinterherrutscht. Etwas erschreckend ist übrigens, dass ich schon am 14. Juli 2014 Folgendes schrieb:
„Ich habe diverse Paar alte
Turnschuhe, die ich kaum oder nicht mehr trage:
- silberne (von Nike, leider schon recht abgenutzt)
- braun-orangefarbene (von adidas, sind halt braun-orangefarben, passen daher zu nix in meinem Schrank)
- schwarze mit Stoffeinsätzen (von Puma, heiß geliebt, leider mit einem kleinen Loch)
- spitze grüne mit Silberstreifen (von Onitsuka Tiger, bisschen arg extravagant und außerdem grün)“
Außerdem hab ich versucht, möglichst viel anderes Zeug in meiner Wohnung schon mal zu sortieren, damit die Mädels, wenn sie schon mal da sind, auch noch andere Dinge mitnehmen können. Das sah noch ein bisschen beeindruckender aus als auf diesem Bild zu, was ihr ja schon kennt. Das Resultat habe ich allerdings leider nicht fotografiert. Vielleicht kann ich noch ein Bild nachreichen, ich meine, jemand anderes hat fotografiert.
Als ich bereit war, sahen meine Kleiderberge so aus:
Dann kamen die anderen Mädels.
Es war wie immer. Mit viel Lachen. Und Bier. Und Sandwiches aus dem Sandwichtoaster, der mal Steph gehörte, lange auf meinem Küchenschrank stand und den jetzt Anna bekommt. Und Julias leckeren Muffins. Mit "Das seh ich an dir, Katrin" und "Nee, das ist mir viel zu sehr Mädchen". Mit einer Kleiderstange, die irgendwann unter zu vielen Klamotten einfach zusammenbrach. Wild. Laut. Wunderbar.
Am Ende hatte Helene Töpfe für die Zweitwohnung ihres Mannes und eine Glitzertasche für ihre Tochter, Liske nahm Baldur's Gate mit, Christine Dungeon Siege III und Ariane war begeistert, dass sie für neue Glasgefäße diesmal nicht zu Ikea fahren muss.
Eva hat jetzt schon ein kariertes Kleid, das sie tragen kann, wenn sie in fünf Tagen aus dem Kreißsaal kommt, und Insa steht das blaue Kleid, das ich auf Evas Hochzeit anhatte, viel besser als mir.
Freddy freut sich wie blöd über das pinkfarbene Top von Monki, genauso sehr wie ich mich über ihr kariertes Kleid von Vero Moda. Imke kann offenbar einfach alles tragen, sogar die durchsichtige Wallewalle-Bluse, in der ich mir immer albern vorkam, und stylte sich nachts um 12 in meinem Schlafzimmer auf bayrisches Cowgirl - fehlen nur noch Hut und Coyboystiefel.
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