Normalerweise gehöre ich nicht zu den Menschen, die sich öffentlich von Überraschungs-Ei-Figuren trennen - ich werfe sie einfach weg. Aber dieses Flugzeug und mich verbindet eine besondere Beziehung.
Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich im Februar eine Blinddarm-OP hatte - und zwar genau zehn Tage bevor ich in den Urlaub geflogen bin. Das hat ganz gut gepasst, denn die ersten zehn Tage nach einer Blinddarm-OP soll man nicht fliegen. Und auch dann nur, wenn es keine Komplikationen gibt und alles gut verheilt.
Ich fand das alles unnötig aufregend, als ich im Krankenhaus lag - zumal ich keine Reiserücktrittversicherung hatte. Am Tag nach der OP konnte ich zwar schon wieder langsam und vorsichtig aus dem Bett aufstehen und vom Krankenhausbett bis zum Aufenthaltsraum schlurfen. Was ich allerdings so gar nicht konnte, war, mir vorstellen, dass ich neun Tage später in den Urlaub fliegen würde.
Meine Freundin Imke besuchte mich im Krankenhaus, und unter den Dingen, die sie mitbrachte, war ein Überraschungs-Ei. Darin: dieses Flugzeug. Ich bin sonst so gar nicht esoterisch drauf, aber in diesem Moment kam mir etwas Aberglaube gerade recht. Mit dem Flugzeug aus dem Überraschungs-Ei konnten meine Urlaubspläne gar nicht mehr schief gehen.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: Ich flog neun Tage später in den Urlaub (wenn auch mit Condor und nicht mit Lufthansa) und mir und der Blinddarm-Narbe ging es gut.
Das ist natürlich alles furchtbar gefühlig und führte dazu, dass das Flugzeug nach dem Urlaub noch ein bisschen in meinem Bücherregal rumstehen durfte. Es ändert aber nichts daran, dass es ein spökeriges hässliches Plastikdings ist, dem beim Schief-Angucken die Flügel abfallen. Es ist keine Zierde für mein Bücherregal. Das Flugzeug kann weg. In den Müll.
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