"Gleich morgen", so hatte ich angekündigt, wollte ich neue Badelatschen
kaufen. Morgen war gestern, gestern hatte ich keine Zeit. Also ging ich
heute in die Stadt, um neue Badelatschen zu kaufen. Als erstes zu
Deichmann, da hatte ich die alten gekauft. Und - mein Herz hüpfte kurz
vor Freude - es gab sie noch. Das Herz hörte allerdings schnell wieder
auf zu hüpfen - die Badelatschen waren nur noch in
Größe 41 da.
Der Verlustschmerz, der mich nach dieser Erkenntnis
traf, war unerwartet scharf, beinah so, als wären meine Schuhe noch mal
vertauscht worden. Alle anderen Modelle schienen mir scheußlich, ja,
inakzeptabel. Ich verließ den Laden unverrichteter Dinge, hasste die
Welt im Allgemeinen und den Schlappen-Vertauscher im Besonderen und
wollte nie wieder andere Badelatschen haben.
In der Fußgängerzone kamen mir erste Zweifel, ob meine Reaktion
angemessen war. Ich ging zu Karstadt Sport, fand auch dort alle
Schlappen scheußlich und inakzeptabel, blieb trotzdem noch eine Weile und guckte und entschied mich schließlich für diese hier.
Jetzt, wo ich sie nach Hause getragen habe, muss ich zugeben, dass das
völlig okaye Badelatschen sind. Sie passen, sie sind neu, es sind keine
verrosteten Schrauben drin und keine Erinnerungen an die schwitzigen
Saunafüße fremder Leute. Mehr noch: Aus irgendeinem Grund gefallen sie
mir immer besser, je länger ich sie habe. Das hat das Zeug zum Beginn
einer großen Schlappen-Liebe.
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