Nicht nur unsere Faulheit ist dafür verantwortlich, dass sich in unseren Wohnungen nutzloses Zeug stapelt. Es ist auch schlicht und einfach Zeitmangel. Ausmisten, lasst euch das sagen von einer, die das seit 155 Tagen täglich tut, kostet Zeit. Nicht nur muss man sich überlegen: Will ich das wirklich behalten? Wenn die Antwort "Nein" lautet, muss man sich vor allem auch überlegen: Wo will ich damit hin?
Das, was ich hier von Zeit zu Zeit als "Flohmarktkiste" bezeichne, ist mal wieder ziemlich überfüllt und müsste auf den Dachboden getragen werden, die Sherry- und die Cocktailgläser stehen mir nervig vor den Füßen rum, weil sie wegen Bruchgefahr noch keinen Platz in der Kiste fanden, und auch in meinem Büro liegen schon wieder Dinge, die noch übergeben werden wollen.
Umso mehr freue ich mich, wenn vor dem #daskannweg-Impuls ein anderer kommt: der #dasfehltda-Impuls. Den hatte ich gestern.
Im Büro sitze ich oft mehr oder weniger den ganzen Tag am Computer, da stehe ich zwischendrin gern mal auf und koche mir einen Tee. In unserer Teeküche haben nette Menschen zwei Wasserkocher hingestellt. Während man da so steht und darauf wartet, dass das Wasser kocht, gibt es eigentlich nicht viel zu tun. Als ich gestern da stand und wartete, dachte ich, dass ich die Wartezeit gut dafür nutzen könnte, mir die Hände zu waschen. Seife gibt es in unserer Teeküche aber nicht.
Früher hat da schon mal Seife gelegen, wahrscheinlich ebenfalls von netten Menschen für die Allgemeinheit da hingelegt. Die ist inzwischen lange aufgebraucht. Zufällig hab ich in meinem Schrank noch zwei Seifen, die wahrscheinlich mal Geschenke waren. Ich benutze nämlich gar keine Seife, ich benutze Duschgel, beziehungsweise flüssige Handwaschseife, weil ich den Glibber nicht mag, den Seifen beim Auf-den-Waschbecken-Rand hinterlassen. Die Seifen können also weg. Ich leg sie in unsere Teeküche, dann können sich alle Menschen die Hände waschen, die da Tee kochen.
Ich glaube ja, dass die Dinge, die wir besitzen, benutzt werden wollen. Vielleicht habt auch ihr noch Zeug in euren Schränken, das der Allgemeinheit nützen könnte. Oder über das sich andere Menschen freuen würden. Gebt ihm eine Aufgabe, einen Sinn. Ihr werdet sehen, das fühlt sich ziemlich gut an.
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