Montag, 31. März 2014

Tag 90 - Die Robbie-Williams-CD

Im vorigen Jahr hab ich was ziemlich Radikales gemacht: Ich hab alle meine CDs verkauft.

Ich mache eine kurze Pause, damit sich die musikliebenden Männer unter den Lesern dieses Blogs von ihrer Ohnmacht erholen können.

Ich weiß, dass die Idee, sich allein von einer CD zu trennen, geschweige denn von allen, für viele Menschen unvorstellbar ist. Ungefähr so, als würde man sich einen Arm abschneiden.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich hab meine CDs nicht verkauft, weil mir Musik egal ist. Im Gegenteil: Ich liebe Musik. Meine digitale Musiksammlung umfasst 13.240 Titel. All diese Musik anzuhören, würde 37,2 Tage dauern. Die Menschen, die "das, was halt grade so im Radio läuft" als ihren Musikgeschmack bezeichnen, sind mir zutiefst suspekt. Ich bin nur der Meinung, dass CDs eine Wohnung nicht gemütlicher oder gar schöner machen. Und dass es heute andere technische Möglichkeiten gibt, Musik abzuspielen. 

Aus diesen Gründen habe ich meine CD-Sammlung schon vor Jahren digitalisiert und die CDs auf den Dachboden gebracht, wo sie in einer Kiste vor sich hin standen. Bis ich sie im vorigen Sommer verkaufte. Alle? Fast alle. Die "Swing when you're winning"-CD von Robbie Williams wollte Momox nicht haben. Die haben wahrscheinlich schon zu viele andere Menschen vor mir verkauft.

Gegen die CD ist nichts einzuwenden. Es gab mal eine Zeit, da hab ich sie ganz gern gehört. Aber sie bedeutet mir nichts. Sie ist einfach nur übrig geblieben. Die CD kann weg.

Sonntag, 30. März 2014

Tag 89 - Die Sonne-Mond-und-Sterne-Bettwäsche

Wie viele Garnituren Bettwäsche braucht ein Mensch? Eigentlich ist die Antwort klar und lautet: zwei. In einer schläft man, die andere ist in der Wäsche. Kälteempfindliche Naturen und/oder Menschen, die gern bei offenem Fenster schlafen, mögen vielleicht noch zwischen Sommer- und Winter-Bettwäsche differenzieren und brauchen deshalb mehr.

In meinem Schrank, bzw. Bettkasten, befinden sich: acht Garnituren (Zahl der Woche). Darunter: eine doppelte, so dass man für zwei Personen einheitlich beziehen kann. Darunter: eine Bettwäsche, die ich eben erst mal fünf Minuten suchen musste, weil ich nur den Kissenbezug fand (Der Bettbezug war auf das Wintergästebett bezogen, das ich nie benutze und das sich folglich in einem zugestellten Bettkasten befindet. Ich hatte ihn bis dahin nicht vermisst). Darunter: die Sonne-Mond-und-Sterne-Bettwäsche. Die hab ich seit vielen Jahren nicht mehr aufgezogen - warum auch? Ich finde sie nicht schön und habe genug Alternativen. 

Die Bettwäsche kann weg. Ich werd sie in die Kemenate bringen, das ist ein Treff für wohnungslose Frauen, gleich bei mir um die Ecke. Die rot-blau-grün-schwarze Wolldecke werd ich auch gleich mitnehmen.

Samstag, 29. März 2014

Tag 88 - Das Edelweiß-Halstuch

Kennt ihr das Wort Bierlaune? "Bierlaune ist ein Gefühlszustand des geringen Nachdenkens", ist anderswo im Internet zu lesen. Und einer solchen verdanke ich den Besitz dieses Halstuchs. Es war im vorigen Jahr beim Gruner+Jahr-Weihnachtsbasar, da werden Dinge für einen wohltätigen Zweck verkauft.

Ich stand mit drei Freundinnen zusammen, wir hatten schon eins, zwei, drei Bier getrunken,dann hüpfte Steph völlig unvermittelt davon und kam mit vier gleichen Edelweiß-Halstüchern zurück, eins für jede von uns. In Anbetracht der Uhrzeit und der Tatsache, dass beim Basar die Preise kurz vor Schluss radikal sinken, sollte ich mich wundern, wenn eines mehr als einen Euro gekostet hätte.

Liebe Steph, ich weiß die Geste sehr zu schätzen, aber du weißt ja, ich bin eher Kapuzenpulli oder Pünktchenkleid als Edelweiß-Halstuch. Ich werds nie tragen. Das Halstuch kann weg.

Freitag, 28. März 2014

Tag 87 - Die Lichtmond-DVD

Nach Swap-Partys bleiben immer wieder Dinge zurück, die keiner haben wollte und die die Vorbesitzerin vergessen hat, wieder einzupacken. Beim letzten Mal waren es: eine schwarze Hose (passte mir zufälligerweise und wurde daher in meinen Kleiderschrank überführt), eine Bodylotion mit arabischem Aufdruck (vermutlich von Freundin Eva aus dem Libanon mitgebracht und inzwischen von mir aufgecremt) und diese DVD: Lichtmond 2 - Universe of Light. 

Ich hab sie beiseite gelegt, weil ich damit nichts anzufangen wusste und zu faul war zu recherchieren, was das eigentlich ist. Inzwischen hab ich mal Amazon dazu befragt und kann euch mehr sagen: "Deutschland Edition, PAL/Region 0 DVD: TON: Stummfilm ( Dolby Digital Stereo ), Stummfilm ( Dolby DTS 5.1 ), Stummfilm ( Dolby Linear PCM ), WIDESCREEN (1.78:1), BONUSMATERIAL: Szene Zugang, Wechselwirkendes Menü, SYNOPSIS: LICHTMOND 2 ist die konsequente Weiterentwicklung des erfolgreichen Debüts, was sich in Bezug auf Bewegungen und Tiefenstaffelung in Bild und Räumlichkeit der Musik manifestiert. Da Universe of Light ebenso wie Avatar von Anfang an für 3D konzipiert wurde, machten sich die Produzenten das Prinzip der Infinite Convergency (unendlichen Konvergenz) zu Nutze und erzeugten damit eine unglaubliche Tiefe."

Nach dieser Beschreibung bin ich fast genauso schlau wie vorher, jedoch mit einem ganz sicher: Die DVD kann weg. Hat jemand eine Vorliebe für Bewegungen und Tiefenstaffelung in Bild und Räumlichkeit der Musik und möchte sie haben?

Donnerstag, 27. März 2014

Tag 86 - Die Pernod-CD


Über das heutige #daskannweg muss man mal wieder nur das eine magische Wort verlieren: Schrottwichteln.

Die Pernod-CD erreichte mich zusammen mit dem vergoldeten Porzellanengel, doch weil sie weniger Platz beansprucht und sich besser verstauen lässt, ist sie meinem Weniger-Kram-Radar etwas länger entgangen. Nun ist die Schonfrist vorbei.Von CDs im Allgemeinen hab ich mich im vergangenen Sommer verabschiedet, für CDs mit Werbeaufdruck war in meinem Leben eh noch nie Platz und für diesen obskuren Mix mit "The Power of Love", "Don't speak" und "Un, Dos, Tres, Maria", geklammert unter dem Motto "C'est la vie!", schon gar nicht. Die CD kann weg.

Mittwoch, 26. März 2014

Tag 85 - Das dunkelrote Top

Vielleicht erinnert ihr euch noch an das dunkelblaue Top, so breit wie hoch. Nun, das dunkelblaue Top gibt's noch mal, und zwar in dunkelrot. 
Ich dachte eigentlich, ich könne auf das dunkelrote Top, anders als auf seinen dunkelblauen Zwilling, nicht verzichten. Dunkelblaues habe ich nämlich genug anderes, Dunkelrotes hingegen nicht. Wenn ich das dunkelrote Top weggebe, dachte ich, hab ich nichts Dunkelrotes mehr, das ich aus tiefen Ausschnitten oder vierteloffenen Jacken rausgucken lassen kann.

Aber die Wahrheit ist: Das dunkelrote Top ist genauso oll und schäbig, wie es das dunkelblaue war. Und vor allem, genauso viel zu kurz. Das Top kann weg.


Dienstag, 25. März 2014

Tag 84 - Das Trüffelöl

Dieses Trüffelöl stand mal bei uns in der Redaktion rum. Ich hab's zum Probieren mit nach Hause genommen. Aber wisst ihr, was das Problem an billigem Trüffelöl ist? Ich sag's euch: Es schmeckt billig. Muffig. Bitter. Der Geruch allein ist schon scheußlich.

Wer nicht bereit ist, für Trüffelöl viel Geld auszugeben, sollte lieber gar nicht erst welches kaufen. Für diese Erkenntnis war das Trüffelöl gut. Aber essen möchte ich es nicht. Das Trüffelöl kann weg.

Montag, 24. März 2014

Tag 83 - Das Lush-Duschgel

Kennt ihr Lush, diesen Laden, an dem man nicht vorbeigehen kann, ohne Kopfschmerzen zu bekommen? Alles von Lush stinkt. Das gilt natürlich auch für das "Flying Fox Sex-Appeal Honey Shower Gel", das sich seit Jahren in meinem Besitz befinden muss. 

Ich habe einen Verdacht, wer mir das mal geschenkt haben könnte (der Verdacht nährt die Vermutung, dass es Jahre her ist). Sicher ist: Ich hab mir das nicht selbst gekauft. Schon allein wegen des fragwürdigen Slogans hätte ich das nie getan - wer will schon ein Duschgel, das "lüstern, zügellos, lebhaft und unersättlich" macht? 

Als ich vorm Urlaub in meiner Beautykram-Kiste kramte, fiel es mir in die Hände. Die 100-Milliliter-Flasche hat die perfekte Größe für den Urlaub. Ich war schon kurz davor, es einzupacken. Zum Glück hab ich vorher noch mal dran gerochen...

Immerhin fürs kleine Amüsement zwischendurch war das Duschgel dann aber doch noch gut. Ich hab eben Flying Fox gegoogelt, weil ich wissen wollte, ob auch der Name ein anzügliches Wortspiel ist. Und festgestellt: Flying Fox heißt Flughund. Und Flughunde stinken bekanntlich zum Gotterbarmen. Was für ein passender Name für dieses Duschgel!

Sonntag, 23. März 2014

Tag 82 - Der Thermobecher

Ich mag keinen Kaffee. Ich trinke Tee. Diese ganze Coffee-to-Go-Sache hab ich nie wirklich verstanden. Ich mag beim Trinken nicht herumlaufen. Und ich mag beim Herumlaufen nicht trinken.

Wenn man seinen Tee gemütlich im Sitzen trinkt, kann man aus einer hübschen Teekanne immer genauso viel Tee in eine hübsche Tasse gießen, wie man gerade trinken möchte. Man braucht dann keinen Thermobecher. Erst recht braucht man keinen Thermobecher, auf dem "Jack Daniel's WinterJack" draufsteht.
Ich entwickle ohnehin eine immer größer werdende Aversion gegen Dinge mit Werbeaufdruck. Klar, der Becher war umsonst, aber mir gefällt einfach die Vorstellung nicht, auf der Straße herumzulaufen und kostenlos Werbung für "Jack Daniel's WinterJack" zu machen. Zumal das Zeug zwar okaygut schmeckt, aber auch nicht so gut, dass ich mich als Testimonial dafür hergeben würde.

Die aufgezählten Gründe führten dazu, dass der Thermobecher im Schrankfach über meinem Kühlschrank ein vermutlich recht freudloses Dasein fristete, gemeinsam mit einigen anderen selten genutzten Küchengegenständen. Von einigen werdet ihr vielleicht im Laufe des Jahres noch hier lesen. Weil ich klein bin, kann ich das Schrankfach nur auf Zehenspitzen oder auf einem Stuhl stehend befüllen. Ich stopfe einfach immer alles irgendwie rein und haue die Klappe zu. Als ich die Klappe vor kurzem aufmachte, fiel mir der Thermobecher beinah auf den Kopf. Er hat sich quasi selbst zur Entsorgung vorgeschlagen. Den Wunsch erfülle ich ihm gern: Der Becher kann weg.

Samstag, 22. März 2014

Tag 81 - Die Ikea-Lampe

Ich besitze vier solcher Ikea-Lampen. Zwei stehen im Wohnzimmer, eine im Bad und eine im Schlafzimmer. Eine dieser Lampen wird häufig genutzt, zwei selten und eine nie, nämlich die im Schlafzimmer. Mein altes Bett hatte zwei von diesen Brettern an den Seiten, auf die man Nachttischlampen stellen kann (wie heißen die eigentlich?).

Mein neues Bett hat solche Bretter nicht und deshalb steht auf der rechten Bettseite keine Lampe mehr. Was nicht weiter stört, weil dort sowieso niemand schläft, der Licht bräuchte.

Die Lampe ist seitdem übrig und steht sinnlos auf meinem Frisiertisch rum, wo sie keine weitere Funktion erfüllt. Nicht mal schön aussehen kann sie. In der Tat ist sie sogar so hässlich zweckmäßig, dass ich nur mit Hilfe von Requisiten und Photoshoptricks ein akzeptables Foto produzieren konnte.

Die Lampe kann weg.

Freitag, 21. März 2014

Tag 80 - Der Südengland-Reiseführer

Der Südengland-Reiseführer ist von 1992. Da passt es nur zu gut, dass das erste Kapitel die Überschrift "Erinnerungen an längst vergangene Zeiten" trägt. 1992, das ist 22 Jahre her. Damals bevorzugte der "fotografierende Weltenbummler" "das farbige Papierbild", wie man lesen kann. Nicht das einzige, was sich seitdem geändert hat: In dem Buch ist ein Adressaufkleber mit einer Adresse, unter der ich seit 20 Jahren nicht mehr erreichbar bin - samt vierstelliger Postleitzahl.

1993 war ich zum ersten Mal ohne meine Eltern im Urlaub, auf Sprachreise in Südengland. Ich würde gern mal wieder nach Südengland fahren. Aber dann kaufe ich mir vorher doch lieber einen neuen Reiseführer. Irgendwie hab ich meine Zweifel, ob die hier drin angegebenen Öffnungszeiten der Museen noch stimmen. Der Reiseführer kann weg.

Donnerstag, 20. März 2014

Tag 79 - Die graue Mütze

Frühlingsanfang, ihr Lieben! Und richtig schönes Wetter noch dazu! Es wäre zwar überenthusiastisch, jetzt schon alle Mützen und Handschuhe bis zum nächsten Winter einzumotten. Aber man kann zumindest mal Bestandsaufnahme machen.
Da ist zum Beispiel die graue Mütze mit dem Zopfmuster - hier geschmackvoll arrangiert auf einem Andalö-Wasserball. Ich hab die Mütze diesen Winter kein einziges Mal getragen. Klar, immerhin hab ich ständig die tolle neue rot-türkis-blaue Mütze getragen, die Freddy für mich gestrickt hat. Außerdem hab ich noch eine graue Mütze, die schöner ist als diese. Dieses Zopfmuster ist schon ein bisschen trutschig.

Die Mütze kann weg.

Mittwoch, 19. März 2014

Tag 78 - Der Fahrradkorb von Aldi


Erinnert ihr euch noch an den pinkfarbenen Badezimmervorleger? Der verschaffte mir die Erkenntnis, dass extrem preiswerte Dinge meist keine Top-Qualitätsprodukte sind. Dasselbe gilt auch für diesen Aldi-Fahrradkorb. Er hat 10 Euro gekostet. Das fand ich richtig günstig für einen wasserdichten, oben geschlossenen Korb.

Nachdem ich den Fahrradkorb das erste Mal richtig vollgepackt hatte, wusste ich, warum er so billig war. Das Gestänge verbiegt sich - seht ihr den Knick in der Alustange oben? Klar, man kann den Korb nach dem Benutzen wieder gerade biegen (ihr hättet ihn mal vorher sehen sollen!). Allerdings braucht kein Mensch einen Fahrradkorb, den man jedes Mal wieder gerade biegen muss, wenn man was reingetan hat. Der Fahrradkorb kann weg.

Falls jetzt schon jemand nach einem Geburtstagsgeschenk sucht: Vielleicht brauche ich wirklich mal gescheite Fahrradtaschen.

Dienstag, 18. März 2014

Tag 77 - Das Nutellaglas

Dieses Bild zeigt das Nutellaglas bereits in seinem neuen Zuhause. Es ist Freddys WG-Küche, und ich vermute, dass es dort glücklicher ist als in meinem Küchenschrank.

Meine Freundin Theresa hat das Nutellaglas mitgebracht, als sie mich im November besuchte. Sie liebt Nutella, kauft sich aber zuhause keins, sondern isst es nur, wenn sie wo zu Besuch ist. Da ich mir nichts aus Nutella mache, hab ich keins im Haus, also brachte sie welches mit. Aufgegessen hat sie es natürlich nicht, und so wanderte das ziemlich volle Glas in meinen Küchenschrank.

Ich hab mir letztens mal ein Nutellabrot gemacht und dabei festgestellt, was ich schon vorher wusste: Salamibrote sind mir lieber. Im Herbst läuft das Zeug ab, ich werd es bis dahin nicht aufessen, und da Theresa bald ein Baby bekommt, wird sie mich wohl kaum in naher Zukunft besuchen und das Glas leeren. Also beschloss ich, dass das Nutellaglas weg kann. Von Freddy, Carolin und Timm hört man, sie seien routinierte Nutellavernichter. Die schaffen es sicher bis Herbst.

Montag, 17. März 2014

Tag 76 - Noch ein blaues Laken

"Das haben wir doch schon gesehen!", werden fleißige Leser dieses Blogs nun vielleicht protestieren. Und drüber philosophieren, dass mir nach 75 Tagen wohl endgültig nichts mehr einfällt. Stimmt aber nicht. Zwar habe ich in der Tat am 11. Januar schon einmal ein blaues Laken aussortiert. Beim erneuten Bett-Beziehen hat sich aber herausgestellt, dass meine Bettwäsche-Sammlung noch ein weiteres blaues Laken enthält, ebenfalls 1,40 Meter breit und damit zu klein für mein neues Bett. Es kann weg.

Das Laken ist schon fest versprochen, und zwar an Imke. Denn Imke und ich verdanken unsere Freundschaft nicht zuletzt einem Bettlaken, vielleicht sogar exakt diesem. Als nämlich Imke nach Hamburg zog, kam sie in unseren Chor. Wir fahren jedes Jahr zum Chorwochenende ins Schullandheim, da muss man eigene Bettwäsche mitbringen. Weil aber Imke zur Untermiete wohnte, hatte sie keine eigene Bettwäsche in Hamburg und ihre Vermieterin mochte sie nicht fragen. Sie fragte mich. Ich weiß noch, dass ich das etwas merkwürdig fand - wir kannten uns damals nicht besonders gut. Trotzdem hab ich ihr ein Laken mitgebracht. Wir teilten uns ein Zimmer. So fing es an.

Deshalb ist es nur konsequent, dass Imke das Laken nun von mir bekommt. Zumal sie ein 1,40 Meter breites Bett hat.

Sonntag, 16. März 2014

Tag 75 - Die versiffte Duftlampe

Ehrlich gesagt, für manche Dinge in meinem Besitz schäme ich mich beinah. Die Kuh mit Flügeln war wenigstens irgendwie lustig-peinlich. Die versiffte Duftlampe ist einfach nur bäh.
 
Mit Duftlampen gewinnt man eh nicht den Preis für das hippste Wohnaccessoire, auch wenn sie nicht so versifft sind wie diese und eine andere Farbe hat als OP-Kittel-grün, zum Beispiel, sagen wir mal Radiant Orchid.

Aber wenn man eine offene Küche hat, so wie ich, sind sie ganz praktisch, wenn man Frikadellen gebraten hat oder Teig aus der Kuchenform in den heißen Backofen gesuppt ist. Man könnte sagen: Die Duftlampe gehört für mich zu den Dingen, die einen Zweck erfüllen, an die ich mich gewöhnt hab und deren Aussehen ich irgendwann aufgehört habe wahrzunehmen. Wie ein Rauchmelder. Oder eine Waschmaschine.

Aber eines schönen wachen Tages betrachtete ich sie und erkannte: Diese klebrigen bräunlichen Duftöl-Ränder, die einfach nicht mehr abgehen, müssen aus meinem Leben verschwinden. Die Duftlampe muss weg.

Samstag, 15. März 2014

Tag 74 - Die rot-blau-grün-schwarze Wolldecke

Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder! Ein wunderbarer Urlaub war das. Und dank Nicole wurdet ihr hier im Blog gut unterhalten - noch mal vielen Dank für die Vertretung! Im Urlaub konnte übrigens auch das eine oder andere weg, zum Beispiel die Trekkingsandalen, deren Sohlen beim Rafting endgültig abfielen, und die schwarze Handtasche, der die costa-ricanische Luftfeuchtigkeit so zusetzte, dass sich das Kunstleder auflöste.

Jetzt geht es erstmal ans Koffer-Auspacken, Wäschewaschen und Jetlag-Kurieren. Weil ich gern gut vorbereitet bin, hab ich schon vor dem Urlaub beschlossen, was heute weg soll. Das hier nämlich:

 
Nein, ich will keineswegs mein neues Bett loswerden - das Bett ist toll. Es geht um die rot-blau-grün-schwarze Wolldecke, die darauf liegt.

Wolldecken gehören zu den Dingen, die bedauerlicherweise ewig halten - ähnlich wie Rucksäcke. Aber noch mehr als bei Rucksäcken hab ich bei Wolldecken von Zeit zu Zeit das Bedürfnis nach Abwechslung. Man sieht sich irgendwann satt an einer, sieht eine andere, die einem gefällt - und schwupps, sitzt man zuhause mit vier Wolldecken (3 davon von Ikea) (Zahl der Woche!) plus einer Picknickdecke (von Tchibo, na klar). So kalt kann's hier gar nicht werden, dass ich die alle brauche.

Die rot-blau-grün-schwarze Wolldecke hatte ich schon, als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Sie ist absolut unverwüstlich, leider.Wenn ich richtig mitzähle, ist sie siebenmal mit mir umgezogen. Aber die letzten Jahre hat sie im Schrank verbracht. Die Wolldecke kann weg. Will jemand?

Freitag, 14. März 2014

Tag 73 - Der zerstörte Laptop


Ich habe meinen Computer ermordet. Er gibt nicht mal mehr das geringste Lebenszeichen von sich. Dieses Mal hat es ihn endgültig erwischt. Er ist tot.

Im letzten Jahr hat er eine Reihe von lebensverlängernden Maßnahmen über sich ergehen lassen. Sogar eine Organspende hat er  bekommen, eine neue Festplatte. Einmal hatte er einen komplizierten Bruch. Dabei war er erst 2,5 Jahre alt.

Meine Umgebung ist einfach kein sicherer Lebensraum für Laptops. Ich schmeiße Sachen um, lasse sie fallen, ertränke sie – und wie schon in einem anderen Post erwähnt: Es kommt sogar vor, dass ich Dinge versehentlich verbrenne.

Mein Laptop hat mehrere Stürze überlebt. Er hat unerwartete Nehmerqualitäten gezeigt. Jetzt hat ihm ein Sturz von der Couch das Genick gebrochen. Der Lack ist dran, der Bildschirm ab.

Daher trifft es sich ganz gut, dass das hier mein letzter Post ist. Angelika kommt aus Costa Rica zurück. Ein Foto vom kaputten Computer wird nachgereicht. Ohne Laptop ist die Blog-Produktions-Kette zerstört.

Also, Servus Leute und Tschüss Laptop. Du kannst weg.

Donnerstag, 13. März 2014

Tag 72 - Der blaue Gürtel mit den Herzchen


Der blaue Gürtel mit den Herzchen ist ein Geschenk meines Freundes. Aufmerksame Leser dieses Blogs wissen, dass Geschenke in unserer Beziehung eine Sache mit Konfliktpotential sind. Während ich auf Geschenke stehe, die selbstgemacht, kreativ, überlegt sind, geht mein Freund den Geschenkekauf eher pragmatisch an. Die Sache liegt in der Familie. Seiner Mutter hat er letztens Einmachgläser geschenkt und die hat sich wirklich gefreut.

Mein Problem ist, dass ich meine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle habe. Meine Mutter meinte schon früh, dass ich ein offenes Buch sei. Ich kann Emotionen einfach nicht verbergen. Nie. Manche Menschen mögen das an mir, weil sie immer wissen, woran sie sind. Manchmal – sagen wir zum Beispiel bei der Geschenkeannahme – ist so ein ehrliches Gesicht jedoch ein Problem.

Zum Glück habe ich mich über den Gürtel wirklich gefreut, was vor allem daran lag, dass mein Freund sich echt Mühe gegeben hat. Er ließ sich bei der Geschenkewahl extra von Kolleginnen seines Bruders beraten, welcher damals bei einem Retailer für Surf- und Outdoorklamotten arbeitete. Man kann ihm also nicht vorwerfen, dass er die Sache nicht ambitioniert genug angegangen ist. Das Problem war nur, dass die Kolleginnen mich nicht kannten. Ich vermute, dass dachten, ich sei süß. Nur so kann ich mir die Sachen mit den Herzchen erklären.

Aber was soll ich sagen. Ich bin 184 Zentimeter groß und trage Schuhgröße 42/43. Ich bin vieles. Aber nicht süß.

Wenn ich einen Herzchengürtel trage, dann ist das in etwa so, als trüge Merkel Minirock. Oder Steinmeier Cowboyboots. Oder Kohl einen Bärchenpulli. Oder... ach, ich denke, ihr habt verstanden, was ich meine.

Der Herzchengürtel passt nicht zu mir. Und ich schätze, es hilft auch nicht, dass ich dieses Jahr 34 werde.

Der blaue Gürtel mit den Herzchen kann weg. 

Mittwoch, 12. März 2014

Tag 71 - Das Kapital

Kurz bevor Angelika aus dem Urlaub zurückkommt und wieder übernimmt, liefere ich Euch noch ein echtes Geständnis: Mein Bücherregal hat zwei Reihen. In der vorderen Reihe stehen schlaue politische Bücher, Klassiker der Weltliteratur, einige sogar auf Englisch oder Französisch. In der zweiten Reihe steht alles was mir peinlich ist. Bücher, die ich kurz vor Bahnfahrten gekauft habe, oder im Supermarkt, oder im Krankenhaus. Ildiko von Kürthy neben Susanne Fröhlich. Moppel-Ich. Zumindest Letzteres habe ich nicht gelesen, ich schwöre!

Karl Marx, das Kapital, habe ich 2001 gekauft und es ist natürlich ein Erste-Reihe-Buch. Damals habe ich angefangen, VWL zu studieren. Und an der Uni in Münster bedeutete das eine neoliberale Beschallung von der ersten bis zur letzten Stunde. Ich fand, dass man sich als Volkswirt auch ideengeschichtlich auskennen sollte. Also machte ich einen Buchhändler glücklich. Ich kaufte alles, was im Ruf stand, klug zu sein. Von Aristoteles bis Max Weber. Ich hatte mit Anfang 20 große Ambitionen sehr klug zu werden. 

Irgendwann merkte ich, dass das eine anstrengende Sache werden könnte. Und nach und nach zeigte sich, dass die Bücher auch ungelesen durchaus ihr Geld wert waren. Wenn ich Besuch hatte und der auf meine Bücher starrte (die ich gleich neben die Lonely-Planet-Sammlung positioniert hatte), galt ich stante pede als wirtschaftswissenschaftliches Superhirn, das nicht nur klug ist, sondern auch cool genug, um durch die Welt zu reisen.

Einige der Klassiker habe ich wirklich gelesen (auch das schwöre ich). Das Kapital gehört nicht dazu.

Meine Ambitionen, als VWL-Genie zu gelten, sind ohnehin verblasst. Das Buch steht mittlerweile im Bücherregal im Kinderzimmer. Die Leute, die es da zu sehen bekommen, sind schwer zu beeindrucken. Sind ja auch gar keine Bilder in dem Buch. Das Kapital kann weg.

Dienstag, 11. März 2014

Tag 70 - Das schimmelige Badeentchen



Jedes Kind braucht ein Quietscheentchen. Dachte ich. Man braucht es nicht nur, um richtig zu planschen. Es inspiriert auch zum Singen. Mein Sohn etwa singt in der Wanne gerne "Alle meine Entchen". Er tut das mit großer Begeisterung und vollem Körpereinsatz. Dabei hat er den Text noch nicht so richtig drauf. Vermutlich bin ich der einzige Mensch, der aus seinem Geträller in Phantasiesprache ein real existierendes Lied erkennt. 

Auf jeden Fall macht das gelbe Quietscheentchen das Baden etwas lustiger. Das tut Not, denn die Körperwäsche ist bei einem Zweijährigen eine sonst eher unlustige Angelegenheit. Wer nicht weiß, was Hysterie ist, sollte meinem Kind mal den Kopf einseifen.

Leider hat das Quietschentchen eine Tücke. Und zwar nicht nur unseres, es handelt sich viel mehr um ein allgemeines Phänomen. Quietscheentchen können Wasser aufsaugen und egal wie man sie auch quetscht, es bleibt immer ein wenig Wasser drin. Mit der Zeit ist das Quietscheentchen dann gar nicht mehr strahlend gelb, sondern durch sein Plastikgefieder sieht man einen dunklen Film. Ja, das ist Schimmel.

Unser Quietscheentchen ist schon Nummer zwei. Nummer eins wurde vor etwa einem halben Jahr entsorgt. Und ich habe mich entschieden, dass sich die Entenfamilie angesichts der Schimmelproblematik nicht weiter fortpflanzen, sondern endlich ausgerottet werden sollte. Also. Scheiß auf den Artenschutz. Die Ente kann weg.

Montag, 10. März 2014

Tag 69 - Die elektrische Zahnbürste

Zähneputzen ist langweilig. Zähneputzen mit einer elektrischen Zahnbürste ist nicht ganz so langweilig. Denn nach zwei Minuten gibt sie ein Signal, dass man fertig ist und ich habe einen Sport daraus gemacht, im Kopf die Sekunden zu zählen und zu versuchen möglichst genau zwei Minuten zu schätzen. Im Laufe der Jahre bin ich zu einer Meisterin der nicht-elektrogestützten Zeitmessung geworden. Ich will nicht angeben, aber im Schnitt treffe ich die zwei Minuten mit maximal zwei Sekunden Differenz. 

Trotzdem habe ich keine Lust mehr auf die elektrische Zahnbürste. Ich habe sie seit etwa zehn Jahren, sie ist altersschwach. Sie schrubbt gar nicht mehr richtig, sondern brummt wie ein Bär und bewegt nur müde ihr Borsten hin und her. Bevor die zwei Minuten erreicht sind, ächzt sie nur noch. 

Die elektrische Zahlbürste kann weg.

Sonntag, 9. März 2014

Tag 68: Das Keyboard


Ich will ein Klavier. Seit ungefähr 26 Jahren. Ich habe es mir als Kind zu jedem einzelnen Geburtstag und zu jedem Weihnachtsfest gewünscht. Meine Eltern blieben hart. Wir wohnten damals in einem Hochhaus, mit Nachbarn oben, unten, und nebenan. Ein Klavier kam da auf der Liste der unwillkommenen Anschaffungen gleich nach Pitbull. 

Zu meinem 24. oder 25. Geburtstag schenkte mir dann mein damaliger Freund dieses Keyboard. Ich kellnerte damals in einer Bar und musste am Tag vor meinem Geburtstag arbeiten. Meine Freunde waren in die Bar gekommen und irgendwann kam mein Freund mit dem Keyboard auf der Schulter. Er hatte eine große rote Schleife darum gebunden, in etwa so wie man das macht, wenn man Autos verschenkt. Wir waren damals noch nicht lange zusammen. An diesem Abend fand ich ihn ziemlich toll. 

Man muss dazu wissen, dass ich, was Geschenke betrifft, nicht ganz einfach bin. Das sagt zumindest mein heutiger Freund. Er hat mir mal einen Ständer für mein Fahrrad geschenkt. Zum Geburtstag. Als einziges Geschenk. Er fand das eine grandiose Idee, schließlich fiel mein Fahrrad damals immer um und der Ständer war der beste, den er finden konnte. „Das kannst Du doch gebrauchen“, versuchte er zu retten. „Das ist doch praktisch.“ 

Ich mag keine praktischen Geschenke. Ich mag auch nichts Teures, mit Geld kann man mich nicht beeindrucken. Was Geschenke betrifft, bin ich ein Mädchen. Ich mag Selbstgemachtes, Originelles, Schönes. Das Keyboard war ein ziemlicher Treffer. Mein Ex-Freund hat es gebraucht gekauft. Als er es auf der Schulter in die Bar trug mit der Schleife drum, sah es riesig aus.

Zum letzten Geburtstag habe ich ein ganz, ganz kleines Klavier bekommen. Ein selbstgebasteltes aus Pappe. Mein Freund hat mir ein Klavier aus Tonkarton gebaut. Ich glaube, es ist das beste Geschenk alles Zeiten. Nicht nur, weil es selbstgebastelt war. Sondern auch, weil ich es gegen ein echtes Klavier eintauschen durfte (okay, gegen ein E-Piano, wir haben nämlich immer noch oben , unten und nebenan Nachbarn). So wurde es zwar das wohl teuerste Geschenk, was ich je bekommen habe, aber das ist in dem Fall egal. Letzten Freitag hatte ich meine dritte Klavierstunde.

Also, liebes Keyboard. Du warst ein Bombengeschenk. Aber Deine Zeit ist abgelaufen. Ich hoffe, ich finde einen Besitzer für Dich, der sich genauso über Dich freut, wie ich mich damals. Du kannst weg.

Samstag, 8. März 2014

Tag 67 - Die Zahnseidesticks

Da sag noch einer, ich tue nichts für die deutsche Wirtschaft. Ich glaube, die Zahnreinigungszubehörindustrie feiert zweistellige Zuwachsraten. Und wem hat sie das zu verdanken? Mir.

Ich besitze: Zahnseide, Zahnsticks, Zahnseidesticks, eine normale Zahncreme, eine mit Erosionsschutz, dazu Mundspülung mit Erosionsschutz, eine Handzahnbürste mit flachen Borsten, eine elektrische Zahnbürste mit rundem Kopf und Zahnzwischenraumbürsten in rot, blau und gelb. 

All das steht aufgereiht in meinem Badezimmerschrank. Etwa alle sechs Monate wird mein Museum der Zahnhygiene erweitert. Dann war ich wieder bei der professionellen Zahnreinigung und habe im Anschluss vor lauter schlechtem Gewissen das Regal bei Budni leergekauft.

Die Sitzung auf dem Zahnarztstuhl beginnt jedes Mal mit einem erniedrigendem Ritual. Die Zahnhygienikerin färbt meine Zähne ein, ich spüle aus und alles was jetzt noch lila ist, ist mit Zahnbelag beschichtet. Ich blicke in den Spiegel und sehe sehr viel lila. Dann blicke ich ins Gesicht der Zahnhygienikerin. Sie sagt nichts, guckt mich nur enttäuscht an. Es ist wie damals in der Schule, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. 

Letztes Mal habe ich allerdings festgestellt, dass die lila Farbe nur der erste Teil des Motivationsprogramms  der Zahnhygienikerin ist. Ich bin offenbar ein Fall für Stufe zwei: die Parodontose-Schock-Fotos. Sie zeigte mir Gebisse von Menschen, die offensichtlich kaum noch Zahnfleisch haben, dafür aber gelbe hässliche Zähne, deren Hälse freiliegen. Das, so sagte mir die Zahnputzfrau, sei Stufe vier. Ich sei Stufe zwei. 

Natürlich bin ich direkt vom Zahnarztstuhl aufgesprungen und zu Budni gerannt und habe Zahnzwischenraumbürsten in rot, blau und gelb gekauft. Und was soll ich sagen: Stufe zwei hat bei mir gewirkt. Ich bürste und bürste. Zahnzwischenraumbakterien haben keine Chance mehr.

Wer so ehrgeizig wie ich seine Beißer schrubbt, der macht das natürlich nur mit Profiequipment. Die Zahnseidesticks, lasst es euch vom Zahnputzguru gesagt sein, gehören nicht dazu. Sie können weg.

Freitag, 7. März 2014

Tag 66 - Die Kladde mit den DVDs


Heute kann ich es kurz machen. In der Kladde sind DVDs mit Filmen. Ich besitze allerdings weder einen Fernseher, noch einen DVD-Player, noch einen Computer mit Laufwerk. Außerdem habe ich alle Filme schon gesehen.

Die Kladde mit den DVDs kann weg.

Donnerstag, 6. März 2014

Tag 65 - Das Didgeridoo


Das Didgeridoo habe ich in LaRochelle gekauft. Die aufmerksamen Leser unter Euch erinnern sich. Es handelt sich um den Urlaub, in dem ich auch die Kokosnusstasche erstanden habe. Genau genommen war es kein Urlaub, sondern eine Sprachreise. Ich sollte französische Grammatik lernen. Zehn Jahre später habe ich sämtliche Regeln zum Subjonctif wieder vergessen, etwas anderes aber habe ich behalten: Man sollte seine Urlaubssouvenirs mit Bedacht wählen. 

Ich war mit Rucksack und Zug in LaRochelle, dafür aber ohne Platzreservierung. Ich saß also zehn Stunden auf dem Gang, musste zwei Mal umsteigen. Das alles macht ohnehin schon keinen Spaß. Mit einer harten Kokosnusstasche und einem 1,50 langem Didgeridoo ist es die Hölle.

Auf der Zugfahrt habe ich einen jungen Weltreisenden kennengelernt. Wir beschlossen, dass wir uns nicht unsere Namen verraten und uns stattdessen Sachen aus unserem Leben erzählen, die man sonst niemandem anvertraut. Am Ende fanden wir uns so nett, dass wir am liebsten Adressen ausgetauscht hätten. Aber abgemacht ist abgemacht. Ich habe "au revoir" gesagt und ihn nie wieder gesehen. 

Irgendwie schaffte es das Didgeridoo also nach Münster. Vier Umzüge hat es seither durchgemacht. Ich kann darauf spielen, allerdings nur 10 Sekunden, dann geht mir die Puste aus. Das mit der Zirkulationsatmung ist mir bis heute ein Rätsel, obwohl ich mit Strohhalm und Wasserglas geübt habe, so wie man es mir erklärt hat. Ohne Zirkulationsatmung ist Didgeridoospielen allerdings wie Jonglieren mit zwei Bällen. Voll uncool.

Also, adieu liebes Didgeridoo. Du kannst weg.

Mittwoch, 5. März 2014

Tag 64 - Das kaputte Handy



Hierzu ist wohl nicht viel zu sagen. Das Handy ist mir beim Fahrradfahren aus der Tasche gefallen. Man kann da nicht wirklich von Pech reden, denn die rund 50 Stürze, die ich ihm zuvor zugemutet habe, hat es schadlos überlebt.

Ich bin keine gute Handybesitzerin. Mein Verschleiß ist beträchtlich. Ich habe schon Telefone in Klos versenkt und eines habe ich tatsächlich versehentlich verbrannt. Aus eben diesem Grund habe ich auch das Nokia mit dem zersplitterten Display aufbewahrt. Als Ersatz, falls mein neues Telefon meinem Ungeschick zum Opfer fällt. Es funktioniert nämlich trotz des Sturzes aus meiner Tasche auf den Asphalt immer noch einwandfrei, was ich beeindruckend finde. Da denkt ein Sammler und Horter wie ich natürlich sofort: „Nicht wegschmeißen. Das kannste nochmal gebrauchen.“ 

Letzteres ist natürlich eine Lüge. Niemand braucht ein Smartphone mit zersplittertem Display. Das kaputte Handy kann weg.

PS: Das verbrannte Handy funktioniert übrigens auch noch. Das Plastik war zwar komplett geschmolzen, aber mein Freund hat es abgekriegt, ein neues Case drum gemacht und: Tatata!!! Es sieht aus wie neu und ist jetzt mein Zweittelefon mit dänischer Simkarte.

Dienstag, 4. März 2014

Tag 63 - Die lila Jacke


Ungefähr einen Sommer lang war die Jacke mein absolutes Lieblingsteil. Ich habe sie von Zara, und zwei Freundinnen haben sie gesehen und sofort nachgekauft. Das Teil scheint nämlich magische Kräfte zu haben: Sie hat eine eingebaute optische Täuschung und sorgt dafür, dass man eine Taille bekommt, die man irgendwann mal mit 15 hatte und die man dann einer langjährigen Freundschaft zu Fritten und Eiscreme geopfert hat.

Während der Schnitt unübertroffen ist, war die Farbe nur einen Sommer lang ein Hit. Es muss sechs, sieben Jahre her sein. Die lila Periode ist wirklich sehr kurz gewesen, zumindest hat es sonst kein anderes lilafarbenes Kleidungsstück in meinen Schrank geschafft. Und man kann nicht sagen, dass man der Farbe Unrecht tut. Vielmehr kann man völlig zu Recht behaupten, dass sie bescheuert aussieht.

In Kombination mit blonden Haaren macht eine lila Jacke einen ratzfatz zur Tussi. Das ist nix für mich. Die lila Jacke kann weg.

Montag, 3. März 2014

Tag 112 - Die Plastik-Schneidebrettchen

Ich will hier wirklich niemanden langweilen, aber es gibt Dinge, die müssen einfach mal weg. Am 23. Januar habe ich zum ersten Mal über das Thema Schneidebrettchen gebloggt. Damals habe ich gestanden, 19 Schneidebrettchen zu besitzen, und habe mich von zweien getrennt. Nun, wer in Mathe gut aufgepasst hat, weiß: Ich habe immer noch 17. Zu viele. 

Ich gehe also nun heute in die nächste Schneidebrettchen-Runde mit diesen Plastik-Schneidebrettchen. Ich hab die mal bei Aldi gekauft, übrigens beim selben Einkauf wie den dämlichen Fahrradkorb. An diesem Tag wollte ich eigentlich nur einen neuen Putzeimer - nun ja, ihr seht ja selbst, wie die Geschichte endete.

Die Schneidebrettchen hab ich in einem akuten Hygiene- und Faulheits-Anfall gekauft. Holzbretter gelten ja als unhygienisch, außerdem soll man sie nicht in die Spülmaschine stellen, weil sie davon kaputtgehen. Da kamen mir die Plastik-Schneidebrettchen im, ich glaube, Sechserpack, gerade recht. Wie praktisch! Ein eigenes Brett für Fisch, Geflügel, Rindfleisch und ich glaube, es war noch Gemüse, Schweinefleisch und Kuchen!

Zuhause fiel mir auf, wie bescheuert die ganze Sache ist. Natürlich brauche ich kein eigenes Schneidebrett für Fisch, ich weiß nicht mal mehr, wann ich zum letzten Mal Fisch auf einem Brett zerkleinert habe. Die Schneidebrettchen können weg.

Übrigens, das mit den unhygienischen Holzbrettern ist ein Irrtum.

Tag 62 - Die schwarz-weißen Vans



Meine schwarz-weißen Vans sind ein Paradoxon. Sie sind nämlich zu groß. Wer meine Füße kennt, weiß, dass das eigentlich unmöglich ist. Ich habe unzählige Schuhe, die aus orthopädischer Sicht an Körperverletzung grenzen. Aber zu groß? Gibt’s das?

Die Vans schlackern an meinen Füßen und das, obwohl ich eine Extrasohle hineingelegt habe. Ich schätze mal, dass die Verkäuferin mir damals ein Modell aus der Herrenkollektion untergejubelt hat, weil es in der Damenabteilung mal wieder nichts Passendes gab. Prinzipiell hätte ich ja auch nichts gegen zu große Schuhe. Wär mal was Neues. Das Dumme ist nur, dass die Vans nicht nur groß sind, sondern auch groß aussehen. Mich hat tatsächlich mal jemand gefragt, ob ich damit übers Wasser gehen könne.

Nun muss man wissen, dass meine großen Füße meine Problemzone sind. Ich will sie kaschieren. So wie andere Frauen stundenlang nach einer Jeans suchen, die ihren großen Hintern kleiner erscheinen lässt, suche ich nach Schuhen, die meine Füße optisch auf eine 39 reduzieren.

Die Vans gehören nicht dazu. Sie wirken, als hätte ich Schwimmflossen an den Füßen. Sie können weg. 

PS: Wer übrigens Lust auf ein paar Hirnverknotungen hat: Einfach mal „Paradoxon“ bei Wikipedia nachschlagen. Mach verrückt.

Sonntag, 2. März 2014

Tag 61 - Das gemusterte Neckholder-Oberteil

Das gemusterte Neckholder-Oberteil habe ich genau zwei Mal getragen: Einmal in einer H-&-M-Umkleide-Kabine und das zweite Mal auf einer 70er Jahre-Party. Letzteres ist in etwa zehn Jahre her. Dafür, dass ich es immer noch habe, gibt es einen guten Grund: Es sieht tatsächlich verdammt gut aus. Der Stoff glänzt schön, es macht irgendwie schlank und – ja: auch sexy.

Letzteres ist gleichzeitig der Grund für sein Dahinvegetieren im Kleiderschrank. Denn in meinem Leben gibt es nur sehr wenige Anlässe, auf denen man wirklich sexy zugegen sein darf. Oder sollte. Oder will. In den letzten zehn Jahren gab es offensichtlich: null. 

Das gemusterte Neckholder-Oberteil ist am Rücken sehr weit ausgeschnitten (was das Tragen eines BHs darunter unmöglich macht) und gleichzeitig unter den Armen luftig (was – in Ermangelung des BHs - den Einblick auf die Brüste ermöglicht). Man trägt also das Dekolleté nicht in der Mitte, sondern an der Seite, was – schöne Brüste vorausgesetzt – nicht zwangsläufig schlecht aussieht. Auf einem roten Teppich in Hollywood wäre so ein Seitendekolleté zum Beispiel ein durchaus akzeptables Outfit. Dort habe ich so einen freiliegenden Busenrand auch schon häufiger gesehen, das kann hübsch aussehen.

Das Problem ist, dass ich so selten über rote Teppiche laufe. Ich bin realistisch genug einzusehen, dass sich daran nichts mehr ändern wird. Das gemusterte Neckholder-Oberteil kann weg.

Samstag, 1. März 2014

Tag 60 - Die Kokosnusstasche


Die Kokosnusstasche habe ich mit Anfang 20 in La Rochelle gekauft und sie hat mir Dienste erwiesen, die weit über die üblichen Aufgaben einer Handtasche hinausgehen. Einmal habe ich sie tatsächlich einem zudringlichen Typen über den Schädel gezogen. Deutlich öfter jedoch hat sie dazu geführt, dass ich nette Leute kennengelernt habe. Egal, ob ich im Gedränge vor der Disko stand oder vor der Bühne auf nem Konzert oder in der Warteschlange vorm Damenklo. Irgendwer sprach mich immer auf die Kokosnuss an.

Bis sie kaputt ging. Ich schätze, dass das etwa sieben, acht Jahre her ist. Ich war mit ihr bei zwei Schustern und einer Schneiderei, aber niemand hatte das Werkzeug, um sie zu reparieren. Heute will ich sie nicht mehr reparieren lassen. Ich verbinde mit ihr hunderte tolle Erinnerungen. Aber ich glaube, sie wäre mir heute auch in heilem Zustand eher peinlich. Die Kokosnusstasche kann weg.